Mit Vollgas in die Isolation! Unverständnis, Sprachlosigkeit, Besorgnis und Kopfschütteln allen Ortes über die Haltung der Mönchengladbacher GroKo zum Ausbau der Regiobahn S 28 bei allen Nachbarn unserer Stadt. In einem Schreiben (vom 02.06.15) an den Oberbürgermeister Reiners fahren die Verantwortlichen der Nachbarstädte schweres Geschütz gegen die ablehnende Haltung der GroKo aus. So weisen Sie darauf hin, dass die Verlängerung der Regiobahn ein bedeutendes Verkehrsprojekt des gesamten Wachstumsraumes Düsseldorf/ Mittlerer Niederrhein ist und dass das Projekt von einer Vielzahl von Partnern getragen wird, da es sich auf die gesamte Region erstreckt. Mit großem Unverständnis wird weiter darauf hingewiesen, dass einzig die Stadt Mönchengladbach sich dieser regionalen Zusammenarbeit verschließt.
"Die GroKo sollte endlich zur Besinnung kommen und sich dem gemeinsamen Projekt anschließen. Es wurde ja bereits jahrelang mit allen benachbarten Kommunen verhandelt und etwaige Unstimmigkeiten konnten zwischen den beteiligten Kommunen ja auch immer geregelt werden, siehe die Übernahme der anfallenden Kosten der Korschenbroicher durch die Stadt Viersen. Den "Letter of Intent", also die Absichtserklärung zur Verlängerung der Regiobahn von Kaarst nach Viersen sollten wir selbstverständlich, auch unter Berücksichtigung weiterer noch ausstehender und geplanter Projekte wie z.B. das RoCK*, unterzeichnen. Es gibt auch ein Leben über den Gladbacher Tellerrand hinaus", sagt der finanzpolitische Sprecher der Ratsfraktion DIE LINKE. und Ratsherr Mario Bocks.
Zurecht weist der Viersener Bürgermeister Thönnessen, der ebenfalls einen Brief an den OB Reiners geschrieben hatte, darauf hin dass Mönchengladbach „auch von der Prosperität der umliegenden Städte und Gemeinden“ lebe und die Stadt nicht nur auf die „Kaufkraft und Lebensqualität“ in der eigenen Stadt, sondern auch auf die in der gesamten Region angewiesen sei. Bezeichnenderweise weisen die Verantwortlichen aus den vier Nachbarstädten ebenfalls darauf hin, dass insbesondere der Kreis Viersen "vor dem Hintergrund Ihrer (der Mönchengladbacher) Haltung zur Westverlängerung der Regiobahn auch das Projekt RoCK einer neuerlichen Bewertung unterzogen wird." Was nichts anderes bedeuten würde als die Gefährdung dieses gerade von Mönchengladbach sehr stark gewollten Projektes.
DIE LINKE. schließt sich dieser Sichtweise an und Torben Schultz, Fraktionsvorsitzender im Rat der Stadt ergänzt: "Wenn dies das "Neue Denken und Neue Handeln" der GroKo ist, die Stadt in die Isolation zu treiben und unüberlegt zu handeln anstatt vorher erst einmal zu denken, dann ist das in der Tat ein Rückfall in die "politische Sprachlosigkeit" mit unseren Nachbarn. Gleichzeitig wird dadurch auch noch das für Mönchengladbach wichtige RoCK-Projekt wissentlich gefährdet. Das ist ein echtes Armutszeugnis, was die GroKo hier liefert."
*RoCK - Projekt (Regions of Connected Knowledge) - Fernverkehrsverbindung Eindhoven - Venlo - Mönchengladbach - Düsseldorf