Das statistische Landesamt hat am 18.06.2015 die neuen Zahlen der Auszubildenden veröffentlicht und damit für ganz NRW einen Rückgang verkündet. „Die zahlen sind nicht mit dem Demographischen-Wandel alleine zu erklären, das alleine ist Grund zur Sorge“, sagt der Fraktionsvorsitzende Torben Schultz, „Doch richtig mulmig wird mir bei den Zahlen für Mönchengladbach. Wir liegen sowohl unter dem Landes- als auch unter dem Durchschnitt des Regierungsbezirk Düsseldorf.“
In Mönchengladbach ist die Zahl der Auszubildenden vom Jahr 2013 zu 2014 um 3,7 Prozent gesunken (männlich 3,8 / weiblich 3,2). Das ist im Vergleich zum Rückgang in ganz NRW (2,5 Prozent) oder im Bereich der Bezirksregierung Düsseldorf (3,1 Prozent) nach Ansicht der Linken schon Problematisch. Doch als Alarmsignal bezeichnet Schultz den Rückgang der Auszubildenden mit neuen Verträgen. Während diese im Land um 3,9 Prozent und im Raum Düsseldorf um 3,7 Prozent abnahmen, muss Mönchengladbach einen Rückgang um 5,5 Prozent verzeichnen.
„Ich höre schon jetzt die Klagerufe der Wirtschaft, dass sie keinen qualifizierten Nachwuchs mehr finden. Doch wer heute nicht Ausbildet, darf sich morgen nicht beschweren“, stellt Schultz klar und geht noch weiter, „Das Problem Jugendarbeitslosigkeit wird so wachsen und direkt in die Langzeitarbeitslosigkeit führen. Dadurch aber fehlt dann das Geld zum Ausgeben. Vereinfacht gesagt, damit vielleicht auch die Bosse es verstehen: Wer heute nicht Ausbildet, hat morgen keine Kundschaft!“
Im Detail offenbaren die Zahlen aber noch ein viel drastischeres Problem: In Mönchengladbach gibt es 4 Prozent weniger männliche Auszubildende mit neuen Verträgen, aber der weibliche Anteil ist gleich um 7,3 Prozent gesunken. „Eine solche drastische Kluft zwischen den Geschlechtern ist bedrohlich. Wir wissen jetzt schon für den Equal-Pay-Day 2016, dass Frauen 79 Tage mehr arbeiten müssen als Männer um auf den gleichen Lohn zu kommen“, erklärt Schultz, „Diese Grundsätzliche Lohn-Ungleichheit wird durch Benachteiligungen bei der Ausbildungsplatzvergabe noch verstärkt.“
DIE LINKE fordert die Mönchengladbacher Unternehmen auf, wieder ihrer Verpflichtung nachzukommen und mehr Auszubildende einzustellen und dabei den Grundsatz „bei gleicher Eignung werden Frauen bevorzugt“ zu berücksichtigen.
Alle hier Verwendeten Zahlen können beim statistischen Landesamt abgerufen werden.