Die am 12.06.2015 stattfindende Informationsveranstaltung der beteiligten drei Architektenbüros zur Gestaltung des Berliner Platzes zeigte wieder mal eins: Die komplette Ideenlosigkeit der anwesenden Vertreter der Architektenbüros bezüglich der Gestaltung des Platzes. Im Mittelpunkt eines jeden Planes stand die Platzierung eines mehrgeschossigen Gebäudes, natürlich 'Hochwertig' und 'Hochqualitativ'. Ob dieses jetzt nun "Gladbach-Tower", "Gebäude auf einer Plattform" oder "abschließende Häuserzeile" genannt wird, ist dabei nebensächlich, denn auch hier, wie im Rahmenplan Abteiberg, fällt allen Beteiligten Unisono nur der Tanz um das goldene Investorenkalb ein - nämlich der hochwertige Neubau in allen Formen und Vorschlägen. Von sozialem Wohnungsbau natürlich kein Wort!
Auffällig ist vor allem, dass es seit der Abwahl des unbequemen Baudezernenten Andreas Wurff es geradezu eine Invasion mit den ewig gleichlautenden Ideen und Lösungen des mehrgeschossigen und hochwertigen Neubaus gegeben hat. Hier mal eine kleine Liste der "Wünsch-dir-was-Liste" für private Investoren:
- Platz neben dem Gasthaus St. Vith - mehrgeschossige hochwertige Häuserzeile/ Neubau
- Lücke Kapuzinerplatz/ Bushaltestelle - Weiterführung der vorhandenen Häuserzeile mit mehrgeschossigen hochwertigen Neubauten oder eventuell hochwertige Markthalle
- Abgrenzung Stepkesstraße - durch mehrgeschossigen hochwertigen Neubau
- Berliner Platz - Gladbach Tower/ Gebäude auf Plattform/ mehrgeschossige hochwertige Neubauten
- Lüpertzenderstr./ Bleichwiese - seelenlose Glas - und Betonkuben, natürlich hochwertig und hochqualitativ
- Lüperrtzenderstr./ Arbeitslosenzentrum ALZ) - Abriss ALZ und dafür neue mehrgeschossiger und natürlich hochwertiger Neubau
Ob Rahmenplan Abteiberg oder Berliner Platz; Ideen gleich Null!
Die Ratsfraktion der Linkspartei, Torben Schultz, Rohat Yildirim und Mario Bocks, erklärt dazu einstimmig: "Immer mehr wird klar, warum der Baudezernent gehen musste. Solch ein unkontrollierter und hemmungsloser-bürgerfeindlicher Ausverkauf von freien Flächen der Stadt an private Investoren zeigt ganz klar eines, nämlich die Bedienung des immer Gleichen und bekannten Klüngels von Baufirmen und bestimmten Architektenbüros bzw. Architekten. Unter dem Baudezernenten Wurff wäre das so nicht gelaufen. Das man dabei zusätzlich auch noch jede moralische Schranke fallen lässt, wie der Verkauf des Grundstückes an der Bleichwiese an den wegen Korruption in den Niederlanden vor Gericht stehenden zwielichtigen Investors Piet van Pol zeigt, ist mehr als nur ein Armutszeugnis dieser GroKo, welche die Interessen der Stadt offenkundig als 'eigene Privatsache' ansieht. Uns graut es davor, wie die Stadt wohl aussehen wird, wenn sich das jetzige Zeitfenster der unbegrenzten Macht für CDU und SPD erst 2020 zur nächsten Kommunalwahl schließt."
DIE LINKE. kritisiert scharf den Ausverkauf der noch offenen und freien Plätze und Stellen in der Stadt durch die Groko an profitsüchtige Privatinvestoren und der damit einhergehenden, vor allem im Stadtbezirk Nord, stattfindenden Gentrifizierung. Der Masterplan 3.0 ist definitiv in dieser Form gescheitert. Eine grüne und offene Stadt ist durch das zuknallen mit Neubauten an allen Plätzen und freien Stellen nicht machbar.