Die Statistiker des Landes NRW haben letzte Woche die Zahlen des Haus- und Sperrmüllaufkommen im Jahr 2014 veröffentlicht. Landesweit ist das Pro-Kopf-Abfallaufkommen um 16,8 kg gestiegen. „Das in Mönchengladbach nur 8,9 kg mehr weggeworfen wurde als im Jahr 2013 klingt also erst mal im Vergleich zum Land gut“, stellt der Fraktionsvorsitzende Torben Schultz fest, „Trotzdem wird in unserer Stadt jährlich pro Kopf 522,5 kg Müll produziert. Das ist deutlich mehr als der Landesdurchschnitt von 479,4 kg und somit liegen wir auf Platz 41. Die GroKo zieht ja gerne Vergleiche zu Düsseldorf, dort liegt die Bevölkerung mit 443,1 kg auf Platz 13.“
Rohat Yildirim, Verwaltungsratsmitglied in der AöR "Stadtbetrieb Mönchengladbach", weist allerdings darauf hin, dass in diesen gesamt Zahlen zum Beispiel auch die hausmüllähnlichen Gewerbeabfälle enthalten sind: „Beim privaten Haus- und Sperrmüll stehen wir mit 236,5 kg auf Platz 32 und Düsseldorf mit 233,3 kg nur geringfügig besser auf Platz 30. Doch auch diese Zahlen geben Anlass zur Sorge, denn im Landesdurchschnitt haben die BürgerInnen 216,0 kg Müll produziert und damit 2,6 kg weniger als 2013. Die MönchengladbacherInnen liegen also auch hier deutlich über dem Durchschnitt und haben vor allem im Vorjahresvergleich nur 1,7 kg eingespart.“
Für DIE LINKE ist klar, dass sich diese umweltbelastende Wegwurf-Mentalität kommunal nur geringfügig über Bildung und Kampagnen beeinflussen lässt und auch die teure AöR Ausgliederung hier am Problem vorbei geht. „Hier hilft nur der Appell an die BürgerInnen“, sagt Yildirim, „Denn abgesehen davon, dass Gebühren nicht willkürlich festgelegt werden können, so würden höhere Müllgebühren nur einen bedingten Anreiz zur Müllvermeidung beitragen. Gleichzeitig würden nämlich noch mehr zur wilden Müllentsorgung greifen und das ist derzeit schon ein Riesen Problem.“
Deswegen rät die Linksfraktion den BürgerInnen:
- Wenn sie etwas nicht mehr brauchen, überlegen sie ob es noch so gut ist, dass es jemand anderem helfen könnte. Wenn ja, dann verschenken sie es, dabei helfen Gruppen im Internet oder auch die gemeinnützigen Läden von Hephata, Volksverein und vielen anderen Organisationen.
- Wenn etwas kaputt ist, muss es nicht immer gleich weggeworfen werden. Hilfe beim Reparieren bietet zum Beispiel das Repair-Cafe des AStA. Und selbst wenn oftmals der Neukauf wirtschaftlich günstiger erscheint, schon mittelfristig bezahlen wir alle die Wegwurf-Mentalität mit einer zerstörten Umwelt.
- Was gehört wirklich auf den Müll? Elektrogeräte, Metall, Glas und vieles mehr kann gut Recycelt werden und entlastet so die Mülltonne und schont die Umwelt.
- Kontrollieren sie ihr Kaufverhalten. Was brauchen sie wirklich oder was landet schon bald wieder auf dem Müll? Vielleicht lieber einmalig etwas mehr ausgeben, als regelmäßig Billig-Ware zu kaufen? Unnötige Verpackung gleich im Laden lassen, damit die Hersteller begreifen auf so etwas zu verzichten.
Denn letztlich ist der nie Produzierte Müll noch immer der beste!
Quellen zu den Zahlen:
https://www.it.nrw.de/presse/pressemitteilungen/2016/pres_126_16.html
https://www.it.nrw.de/presse/pressemitteilungen/2016/pdf/126_16.pdf