10. Oktober 2016   Aktuelles - Allgemeines
Rathaus Abtei durch den Tagebau gefährdet?

Vor über einem Monat haben vier Planungsbüros in einem fünftägigen Workshop über die Zukunft nach Garzweiler II und damit über Jüchen, Titz, Mönchengladbach und Erkelenz nachgedacht. In der Veranstaltung „Schulterblick“ wurden die Ergebnisse den BürgerInnen vorgestellt und die Landschaftsplaner schenkten jeder Kommune symbolisch eine Pflanze um den „Tagebaurand zu befruchten“. Erkelenz brachte seine Pflanze medienwirksam in Kaulhausen in die Erde, wo die Braunkohlebagger in einigen Jahren – keine 100 Meter von der Wohnbebauung entfernt – entlangziehen werden [1]. Wie DIE LINKE. nun schon vor der Beantwortung ihrer Anfrage erfuhr, hat Mönchengladbach in diesem Zusammenhang eine Weinrebe 'weiße Traube' erhalten. Diese wurde am 06.10.2016 still und leise im Innenhof des Rathauses Abtei gepflanzt.

„Wir bedauern sehr, dass Mönchengladbach die Chance verpasst hat offensiv dem Jahrhundertproblem Tagebau eine Stimme zu verleihen. Es war ein symbolisches Geschenk um den Tagebaurand zu beleben“, sagt der Fraktionsvorsitzende Torben Schultz und fügt ironisch hinzu: „uns war zumindest nicht bekannt, dass das Rathaus Abtei durch die Erosion des Braunkohleabbaus direkt gefährdet ist.“

Für DIE LINKE. hat die Stadt somit das Grubenrand-Dorf Wanlo in Stich gelassen. „Symbolträchtig hätte die Stadt ein Zeichen an die direkt betroffene Bevölkerung schicken müssen, dass sich gekümmert wird“, bedauert Schultz, „viel mehr noch wäre hier tatsächlich ein 'Wir schaffen das' angebracht gewesen, und zwar wir schaffen das alle gemeinsam.“

Und zu guter beziehungsweise schlechter Letzt bleibt auch noch die Frage offen, ob die Weinrebe je gepflanzt worden wäre, wenn nicht BürgerInnen und die Linksfraktion nachgefragt hätten. „Es hat ja nicht mal dafür gereicht, dass mit einem Schild auf die Bedeutung der neuen Pflanze im Innenhof hingewiesen wird“, endet Schultz, „wenigstens in dieser Hinsicht sollte die Verwaltung schleunigst nachbessern!“

Fußnote/Quelle:
1: Entwicklung am Tagebaurand befruchten


 

Die Anfrage der Linksfraktion vom 29.09.2016

Sehr geehrter Herr Reiners,

die vier Planungsbüros die vor gut drei Wochen über die Zukunft von Garzweiler II und die Tagebaurandgebiete nachdachten haben nach unserem Wissen jeder Kommune eine Pflanze geschenkt. Erkelenz hat seine Weinrebe medienwirksam ganz nah an den Tagebaurand gepflanzt. Wir würden gerne wissen, was mit der Mönchengladbacher Pflanze passiert ist oder noch passieren wird? Ganz konkret interessiert uns auch, wo Mönchengladbach gedenkt die Pflanze zu pflanzen.

Mit freundlichem Gruß
Torben Schultz

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