Die mags hat kürzlich den Rad- und Fußweg an der Winkelner Straße von Asphalt zu einer Wassergebundenen Decke gewandelt. Jetzt wird an der Hubertusstraße der Rad- und Fußweg mit Wassergebundener Decke saniert, also nur der alte Zustand wieder hergestellt.
In den Straßenbaudetails von 2016 (Auflage 3) stehen unter Radwegen:
"Die Asphaltbauweise bei Radwegen kommt im Stadtgebiet eher selten vor."
Der Masterplan Nahmobilität zeigt im Zilnetz Radverkehr jedoch für den Bereich Alltagsnetz die Hauptverbindungen, Verbindungen und Schnellverbindungen auf. Für das Freizeitnetz werden nur Hauptverbindungen und Verbindungen aufgezeigt.
Die angesprochene Winkelner Straße gilt demnach als Hauptverbindung im Freizeitnetz, die Hubertusstraße gilt als Verbindung im Alltagsnetz, hat aber in richtung Süden mit dem Geistenbecker Ring einen Anschluss an eine Hauptverbindung im Alltagsnetz und im Norden ist mittelfristig die Verlangerung des Mittleren Ringes auch als Hauptverbindung im Alltagsnetz geplant.
Somit wurde also gerade eine Hauptverbindung im Freizeitnetz in der Qualität abgewertet und eine Verbindung im Alltagsnetz nur im qualitativ schlechten Standard erhalten. Wir befürchten nun, dass die wassergewundene Wegedecke zum günstigen Standart in Mönchengladbach wird.
Aus diesem Grund fragen wir grundsätzlich:
1)
a) Welche Oberflächen sollen die Hauptverbindungen, Verbindungen und Schnellverbindungen im Alltagsnetz und welche Oberflächen die Hauptverbindungen und Verbindungen im Freizeitnetz zukünftig erhalten? Richtet sich dies nach ihrer Eingruppierung im Zilnetz Radverkehr oder bleibt dies jeweils eine Einzelfallentscheidung?
b) Trifft die mags die Entscheidung über die Verwendete Deckenoberfläche selber oder wird dies mit der Verwaltung abgesprochen?
2) Neben Asphalt und wassergebundener Decke gibt es die Möglichkeit der Betondecke, welche langlebig und resistent gegen Baumwurzeln ist.
a) Hat die Verwaltung oder mags bereits die Betondecke als Alternative in erwägung gezogen?
b) wie stellen sich die Kosten einer Kompletten Sanierung vergleichbar Winkelner Straße oder Hubertusstraße für die Varianten Asphalt, wassergebunden, Beton dar?
c) Wie stellen sich die Unterhaltskosten für die Oberflächen Varianten Asphalt, wassergebunden, Beton dar?
Konkret fragen wir:
3) Wie hoch waren die Kosten für die wassergebundene Decke der Winkelner Straße und wie hoch wären sie bei einer Aspahltdecke gewesen?
4) Wie hoch werden die Kosten für die Sanierung der wassergebundene Decke der Hubertusstraße angesetzt und wie hoch wären sie bei einer Aspahltdecke gewesen?
5) Wurde bei beiden angesprochenen Maßnahmen die Breite (des beidseitig befahrenen Rad- und Gehweg) mit der geltenden Norm eingehalten?
UPDATE:
Die Antworten zu dieser Anfrage gibt es hier als PDF.
In einer ersten Bewertung findet es Torben Schultz erstaunlich, dass eingeräumt wird, dass die wassergebundene Decke unwirtschaftlicher ist als Asphalt. Weiter ist es auffällig, dass die Verwaltung zu der Alternative Beton wenig bis gar nichts sagt, aber auf den Unterbau verweist, der neu gemacht werden müsste. Aber gerade bei der Winkelner Straße hätte der Unterbau für Asphalt auch neu gemacht werden müssen. Somit hätte hier ja durchaus die Betondecke eine Alternative darstellen können, die dann auf lange Sicht auch wirtschaftlicher gewesen wäre.
Natürlich bliebe dann noch der Aspekt der Bäume und der Versiegelung. Da ist es aber Fraglich, ob ein etwa 2 Meter breiter Radweg mit reichlich Abstand zu den Bäumen wirklich eine so gravierende Beeinträchtigung der Bäume darstellt.
Und zu guter letzt ist es noch verwunderlich, dass die Verwaltung die Einhaltung geänderter Normen ignorieren, wenn es möglich ist. Es handelt sich ja in diesem Fall um Normen, die der Förderung des Radverkehr dienen. Wenn die Stadt die sozial-ökologische Verkehrswende will, sollte sie doch an den Stellen wo sie gerade eh dran sind dann auch die Anpassungen auf den jetzigen Standard vornehmen.