Beidseitiger Radstreifen Lürriper Straße zur Erzbergerstraße weiterhin eine Gefahrenstelle
Die Bezirksvertretung Ost und der Ausschuss für Umwelt und Mobilität befassten sich in der vergangenen Woche mit der Radverkehrsführung an der Kreuzung Lürriper Straße / Erzbergerstraße“. Diese Umplanung erfolgt sowohl im Rahmen des im Dezember 2018 beschlossenen Vorrangstraßennetzplanes, als auch nach dem ein Jahr zuvor verabschiedeten Masterplan Nahmobilität, wonach die Strecke für Radfahrende eine wichtige Alltagsverbindung ist. Johannes Frommen (BV Ost) und Sabine Cremer (Umwelt- und Mobilitätsauschuss) kritisierten das Vorhaben, da der angestrebte Schutz der Radfahrenden nicht erreicht wird.
Die Mehrheit in den Fachausschüssen folgte dem Vorschlag der Verwaltung, wonach im letzten Teil der Lürriper Straße beidseitig sogenannte Fahrradschutzstreifen (Angebotsstreifen) von jeweils 1,75 Meter eingerichtet werden. Die Rechtsabbiegerspur zur Bismarckstraße wird aufgrund des Radstreifens aufgegeben. Eine größere Radaufstellfläche soll das Linksabbiegen der Fahrradfahrer*innen in die Erzbergerstraße erleichtern. Südlich werden sieben PKW Parkflächen entfallen, da Platz für den Fahrradstreifen geschaffen werden muss.
Johannes Frommen merkte an, die Lürriper Straße sei an dieser Stelle jetzt schon ein Nadelöhr. Für geradeaus zur Jenaer Straße, rechts in die Bismarckstraße und links in die Erzbergerstraße gäbe es nur einen Fahrstreifen. Dies wird den Verkehr stauen und Autofahrer*innen nehmen dann kaum Rücksicht auf Fahrradfahrer*innen. Die Erfahrung lehrt uns, dass Schutzstreifen eben nicht schützen, so Frommen weiter. Hinzu käme der Linksabbiegerverkehr der Bismarckstraße. Die kurze Ampelphase verleitet die PKW´s nochmals schnell Gas zu geben. Aufgrund der künftigen Enge der Straße ist die Sicherheit der Radfahrer*innen kaum zu realisieren. Auch der ADFC-Mönchengladbach hatte in einer Stellungnahme seine Bedenken hinsichtlich der Angebotsstreifen geäußert. Die Stadt wäre gut beraten, die Pläne - trotz Beschlusslage – zu überdenken, so der Bezirksvertreter Frommen.
Der Fraktionsvorsitzende Torben Schultz betonte. „Wenn die Mobilitätswende gelingen soll, brauchen wir baulich getrennte Radwege, dafür müssen wir dann den Autofahrenden auch mal mehr wegnehmen, als nur eine kurze Abbiegespur und ein paar Parkplätze. Die Verwaltung selbst hebt die Bedeutung der Strecke wegen der Nähe zum Hauptbahnhof und zur Radstation hervor, präsentiert dann aber eine Lösung die Älteren, Kindern und ungeübten Radler*innen ein Graus ist. Der hektische Innenstadt-Verkehr rollt ungebremst dicht an ihnen vorbei.“