In ganz NRW wurden 2018 fast 6% mehr Wohneinheiten genehmigt, davon mit 14,4% überdurchschnittlich viele in Mehrfamilienhäusern[1]. Mönchengladbach bleibt dabei allerdings ein weißer Punkt auf der Karte, denn mit unter 20 Baugenehmigungen je 10.000 Einwohnende stehen nur 11 andere Kommunen ähnlich schlecht dar[2]. „Bei der Genehmigung neuer Wohngebäude konnten einzig die Einfamilienhäuser zulegen“, sagt der Fraktionsvorsitzende Torben Schultz, „Da wo Mönchengladbach dringenden Bedarf hat, bei Wohnungen in Mehrfamilienhäusern, sind die Genehmigungen rückläufig[3]. So kann der benötigte günstige Wohnraum nicht geschaffen werden.“
Mit Blick auf die kommende Ratssitzung stellt die Linksfraktion fest, dass auch ein neuer Ausschuss für 'Wohnungspolitik und Wohnungsförderung' keine Abhilfe schaffen würde. „Wir müssen klar erkennen, dass es der Groko an Willen fehlt, wäre dieser da, könnte der Planungs- und Bauausschuss zusammen mit dem Sozialausschuss alles nötige auf den Weg bringen“, stellt Schultz fest, „Aber 'MGplus – wachsende Stadt' ist nicht darauf angelegt, für die finanzschwachen Einwohnenden etwas zu tun, sondern nur darauf, finanzstarke in die Vitusstadt zu locken.“
Für die Linksfraktion ist es wichtig, schnell einen Wandel in der Stadtentwicklung und Wohnungspolitik einzuleiten, denn derzeit gibt es die großen Baugebiete wie City-Ost, REME-Gelände und Maria-Hilf-Terrassen. „Hier müssen die Investoren verpflichtet werden, durchmischt zu bauen“, fordert Schultz, „Das heißt viel geförderten und preisgedämpften Wohnraum zu schaffen und nur wenig hochwertigen. Genauso muss ein Mix aus barrierefreiem Wohnraum für Senioren her, genauso wie Single-Wohnungen für Studierende. Leider gehen da die derzeitigen Planungen in die falsche Richtung und beim günstigen Wohnraum wird sich auf kleine Zusagen verlassen, statt klare Vorgaben dem Bedarf entsprechend niederzuschreiben.“
Fußnote(n):
1: Landesbetrieb IT.NRW: 2018 wurden 5,7 Prozent mehr Wohnungen genehmigt als ein Jahr zuvor
2: Karte der Baugenehmigungsquote
3: Ergebnisse im Detail nach Kommunen und Wohnform