Die mags hat kürzlich den Rad- und Fußweg an der Winkelner Straße von Asphalt zu einer wassergebundenen Decke gewandelt. Jetzt wurde an der Hubertusstraße der Rad- und Fußweg mit einer wassergebundenen Decke saniert, also nur der alte Zustand wieder hergestellt. Somit wurde also gerade eine Hauptverbindung in der Qualität abgewertet und eine Alltagsverbindung nur im qualitativ schlechten Standard erhalten[1]. DIE LINKE befürchtete nun, dass die wassergebundene Decke zum günstigen Standard in Mönchengladbach wird, und stellte eine Anfrage an die Verwaltung[2]. Die nun eingegangene Antwort verwundert, sie benennt die wassergebundene Decke als unwirtschaftlich.
„Das stellt diese Maßnahmen noch mehr in Frage“, sagt der Fraktionsvorsitzende Torben Schultz, der die wassergebundene Decke bisher nur als radverkehrsfeindlich ansah: „Bei Trockenheit staubt sie, bei Nässe wird sie zum Schlammbad, schnell hat sie tiefe Spurrillen und sie erzeugt deutlich mehr Reibung, bremst also Radfahrende aus.“
Weiter hatte die Linksfraktion nach der Alternative mit Betonplatten gefragt, wie sie häufiger in den Niederlanden Verwendung finden. Sie haben gegenüber Asphalt den Vorteil, dass sie nicht durch Baumwurzeln im Laufe der Jahre kaputt gehen. Mit dem Verweis auf einen dann anderen Unterbau der über eine normale Sanierungsmaßnahme hinausgeht, beantwortete die Verwaltung die dazu gestellten Fragen kaum bis gar nicht. Es wurde jedoch dargelegt, dass bei beiden angefragten Straßen für eine Asphaltierung auch die Trageschicht hätte neu gemacht werden müssen, somit wäre dann auch die Variante mit Beton in Betracht gekommen. „Die teils für uns überraschenden Antworten der Verwaltung lassen nur eine Konsequenz zu: Wir brauchen eine klare Wirtschaftlichkeitsberechnung über einen längeren Zeitraum. Ich bin mir sicher, dass wir dann trotz der Kosten für einen neuen Unterbau aus rein wirtschaftlichen Gesichtspunkten an vielen Stellen die Betonplatten einsetzen und als Alternative hin und wieder zu Asphalt oder Steinen greifen. Aber die wassergebundene Decke wird dann verschwinden“, meint Schultz, „Eine echte Win-Win-Situation: Stadtsäckel geschont und Radfahrenden etwas Gutes getan.“
DIE LINKE geht auch auf den immer wieder zu hörenden Einwand ein, dass Asphalt die Baumwurzeln schädigt und Versickerungsfläche nimmt. „Bei Rad und Fußweg handelt es sich um eine vergleichsweise schmale Spur, die wie im Beispiel der Winkelner Straße auch noch etwas Abstand zu den Bäumen hat. Die Beeinträchtigungen werden also gering sein. Und würde heller Beton statt grauem Asphalt verwendet, wäre auch noch das Argument der Erhitzung des Untergrundes reduziert. Die Abgase der Autos hingegen schädigen die Bäume weit mehr. Dazu kommt noch, dass die Straße deutlich breiter ist und somit den Wurzeln viel größere Probleme bereitet“, ist Schultz überzeugt und endet etwas ironisch: „In der Konsequenz müssten wir also dem umweltschädlichen Automobilverkehr die wassergebundene Decke geben.“
Fußnote(n):
1: Zur Bedeutung der Straßen:
Der Masterplan Nahmobilität zeigt im Zielnetz Radverkehr für den Bereich Alltagsnetz die Hauptverbindungen, Verbindungen und Schnellverbindungen auf. Für das Freizeitnetz werden nur Hauptverbindungen und Verbindungen aufgezeigt. Die angesprochene Winkelner Straße gilt demnach als Hauptverbindung im Freizeitnetz, die Hubertusstraße gilt als Verbindung im Alltagsnetz, hat aber in Richtung Süden mit dem Geistenbecker Ring einen Anschluss an eine Hauptverbindung im Alltagsnetz und im Norden ist mittelfristig die Verlängerung des Mittleren Ringes auch als Hauptverbindung im Alltagsnetz geplant. Dies macht beide Straßen in der Planung des Masterplans zu wichtigen Verbindungen die entsprechend gute Beläge erhalten sollten um das Radfahren attraktiv zu machen.
2: Die Anfrage gibt es hier:
http://www.linksfraktion-mg.de/home/ausschuesse/planung-bauausschuss/765-anfrage-oberflaechen-von-rad-und-gehwege
Die Antwort der Verwaltung hier:
http://www.linksfraktion-mg.de/images/stories/docs/200122A_Anfrage_Oberflaechen_von_Rad_und_Gehwege_RH_Schultz.pdf