Auch die zweite Informationsveranstaltung der NVV zur geplanten Biogasanlage konnte die Wanloer Bürgerinnen und Bürger nicht überzeugen. Für die Fraktion DIE LINKE. MG bleibt es beim NEIN für den geplanten Standort Wanlo.
Die Kompostieranlage und die Bagger von Rhein Braun vor der Haustüre belasten den ansonsten idyllischen Ortsteil schon genug. Dass die NVV gar nicht mehr bereit ist, über den Standort Wanlo nachzudenken, zeigt eine Vorlage, die demnächst der Rat am 28.4.2010 beschließen soll. Die städtischen Mitglieder im Aufsichtsrat der NVV sollen ermächtigt werden, der Beteiligung an der noch zu gründenden Tochtergesellschaft “Biogas Mönchengladbach-Süd“ zuzustimmen. Der südlichste Stadtteil von Mönchengladbach ist nun mal Wanlo.
Den Einwohnerinnen und Einwohnern von Wanlo geht es hier vorwiegend um das zu erwartende Verkehrsaufkommen, das mit dem Bau und nach Inbetriebnahme der Biogasanlage dort Einzug halten wird. „Die NVV hat zwar einige Anregungen der Betroffenen aufgenommen und ihre Pläne zur Verkehrsführung dahingehend geändert, dabei auch einige Strecken verworfen,“ so Martin Selt, Bezirksvertreter West und Mitglied im Planungs- und Bauausschuss für DIE LINKE. MG, „jedoch das Ergebnis, verglichen mit dem Ursprungsplan, ist wie eine Wahl zwischen Not und Elend.“ Wer sich vor Ort einmal umgesehen hat, dem ist sofort klar, die Strassen und landwirtschaftlichen Wege sind viel zu eng und dazu auch noch von minderwertiger Beschaffenheit. Sie können dem hohen Verkehrsaukommen, was zu erwarten ist, nicht standhalten. Schon allein mitten durch Wanlo werden zur Mais-Erntezeit im September und Oktober pro Stunde 13 Sattelschlepper fahren. Fußgängerwege sind hier auch entweder viel zu schmal oder gar nicht vorhanden. Radwege sind ebenfalls nicht vorhanden oder enden mitten im Verlauf. Das Projekt an dieser Stelle zu verwirklichen, ist geradezu fahrlässig zu nennen.
Insgesamt kann man den Eindruck gewinnen, dass viele gar nicht verstanden haben, dass es hier nicht um ein ja oder nein zur Biogasanlage geht, sondern ausschließlich um ein klares NEIN zum Standort Wanlo. Der Umweltausschuss hat auf der letzten Sitzung mehrheitlich einer Besichtigung der Biogasanlage in Wassenberg zugestimmt, um sich ein Bild über die Sachlage zu machen. „Ich habe als Einzige mit nein gestimmt, da ein Besuch einer bereits laufenden Anlage nichts daran ändert, dass ich den Standort Wanlo für gänzlich ungeeignet halte.“ so Sabine Cremer, Mitglied des Umweltausschuss für DIE LINKE. MG. „Zudem ist es meiner Meinung nach Verschwendung von Steuergeldern, wenn die Ausschussmitglieder Sitzungsgeld bekommen und somit die Promotion-Tour der NVV von der Stadt gesponsert wird - und dass bei der prekären Finanzlage.“
DIE LINKE. MG wird alle zur Verfügung stehenden Möglichkeiten ausschöpfen, um die Realisierung dieses Projektes zu verhindern. Außerdem wird sie die Bemühungen der Bürgerinnen und Bürger von Wanlo unterstützen, denn der Wille von 80% der Dorfgemeinschaft muss ernst genommen werden.