Die Fraktion DIE LINKE. im Rat der Stadt fordert die NVV auf, die Planung der Biogas-Anlage in Wanlo unter den gegebenen Bedingungen aufzugeben. Die Einwendungen der 1020 Menschen belegen, dass es für eine Biogasanlage in Wanlo keine Akzeptanz gibt.
Die Suche nach einem neuen Standort muss von Anfang an öffentlich gemacht und in konstruktiver Zusammenarbeit mit den Mönchengladbacherinnen und Mönchengladbachern erfolgen.
Die Fraktion DIE LINKE. im Rat der Stadt fragt sich, warum die Stadtverwaltung und die NVV dermaßen verwundert sind über das Ausmaß der Proteste. Hat doch die Bürgerinitiative Wanlo, die sich eigens gegründet hat, um die Errichtung einer Biogas-Anlage in ihrer Nachbarschaft zu verhindern, das ganze Jahr über immer wieder demonstriert, dass deren Mitglieder unermüdlich gegen das Projekt kämpfen und dabei bestens informiert und kreativ vorgehen. So kann es doch niemanden wundern, dass 1.020 Einwendungen bei der Anhörungskommission eingingen. „Die Zeiten haben sich eben geändert, aber das ist wohl noch nicht bei allen angekommen.“ so Martin Selt, Bezirksvertreter im Stadtbezirk West und Mitglied im Planungs- und Bauausschuss sowie der Anhörungskommission, „Die massiven Proteste gegen die Atomtransporte in Gorleben oder auch gegen das Stuttgart21-Projekt zeigen deutlich, dass Planungen sich nicht mehr einfach so gegen den Willen der Bevölkerung durchsetzen lassen. Dies erzeugt bei den Menschen Politikverdrossenheit, die sich aber nicht mehr in Resignation äußert, sondern in eine ganz neue Art von Protestkultur mündet, die wir als Linke nur begrüßen können. Was in Gorleben und Stuttgart im Großen passiert, findet hier im Kleinen statt und das sollte man nicht unterschätzen.“
Die Aufgabe dieses Projektes an diesem Standort wäre der richtige Weg, wenn die NVV glaubwürdig machen will, dass es ihr bei der Förderung erneuerbarer Energien tatsächlich um ökologische Belange und nicht um Profit geht. Das ganze Projekt muss von Grund auf überdacht werden. „Eine Einspeisung von Lebensmitteln zur Erzeugung von Energie ist aus ökologischer Sicht purer Wahnsinn und mit uns nicht zu machen!“ so Sabine Cremer, Mitglied im Umweltausschuss, „Wie weit sind wir denn schon gekommen, wenn weltweit unzählige Menschen und Tiere verhungern, wir aber unseren Strom durch das Vergären von Lebensmitteln produzieren. Das ist zynisch! Ganz zu schweigen von den Auswirkungen auf die Biodiversität und die CO2-Bilanz im Zusammenhang mit Anbau und Transport der Feldfrüchte, der schlechten Überprüfbarkeit der Benutzung von genmanipulationsfreiem Saatgut, aber auch der Unsinnigkeit eine solche Anlage ohne ein Blockheizkraftwerk bauen zu wollen.“