22. Dezember 2010   Aktuelles - Allgemeines
Vergabe Mfi (Rat 22.12.2010)

Positionspapier / Redevorlage zur Ratssitzung am 22.12.2010 - hier Vergabe Mfi

Wir sind gegen die Vergabe, weil das damit verbundene „Monster-Shopping-Center nicht in die Stadt Mönchengladbach passt und schwerste Schäden für die Stadt bedeutet und ich sage ihnen dazu, dass diese Schäden der Stadt nicht nur die Stadtmitte Mönchengladbach sich ergehen, sondern auch in die Stadtbezirke hinein.“

Die Aussage ist nicht von uns, sondern stammt von den Grünen aus der Ratssitzung am 16.4.2008.
Wir haben keine Probleme, diese Aussage auch heute noch zu unterstützen.
Wir können auch heute noch den prinzipiellen Ausführungen der Ratsherrn Hüskens in der Ratssitzung vom 25.10.2006 folgen, in der er mit der Realisierung des Projektes in der vorgesehenen Form und Größe einen Teilabschied der Stadt Mönchengladbach vom Leitbild der europäischen Stadt sieht.
Und wir könnten auch heute noch in vielen Punkten dem Antrag in der gleichen Ratssitzung zum gleichen Punkt zustimmen.

Ich möchte es an dieser Stelle nicht versäumen, darauf hinzuweisen, dass den jetzigen Plänen ein gebrochenes Versprechen von CDU und FDP zugrunde liegt. Nach der Schließung des Stadttheaters und im Zusammenhang mit dem Bürgerentscheid für den Erhalt des Stadttheaters haben sie den Menschen in unserer Stadt ein Drei-Säulen-Modell versprochen, bestehende aus Verkauf, Gastronomie und Kultur.

Zitat CDU: „Für die Kultur wird ein finanzierbares, zukunftsorientiertes und vielseitig nutzbares Theater mit 250 bis 300 Plätzen geschaffen.“
100.000 mal auf Karten gedruckt von der CDU.
Eine ähnliche Aussage zur Kultur findet sich auch in dem Material der FDP.
Mit der Zusicherung, dass auch bei den neuen Plänen die Kultur eine Berücksichtigung findet, haben sie für das Nein beim Bürgerentscheid für das Stadttheater geworben. Und ihre Versprechen gebrochen.

In den Argumenten der Befürworter finden sich immer die Hinweise auf die Notwendigkeit für ein solches Center an dieser Stelle. Von der Rückgewinnung von Käuferinnen und Käufern, die in anderen Städten einkaufen, von einer Magnetwirkung auf das Umland, von der Schaffung von Arbeitsplätzen und den Mehreinnahmen an Steuern.

Wir sehen für ein solches Center keine zwingende Notwendigkeit.
Mönchengladbach braucht nicht zusätzlich 22.000 qm Verkaufsfläche.

Wir schätzen die Risiken größer ein als die Chancen, die sie sehen.
Kaufkraft in einer Größenordnung von 10 – 15 % wir aus Rheydt und den Stadtbezirken abgezogen. Das bedeutet Geschäftsaufgaben, Arbeitsplatzverlust, Verlust an Lebensqualität in den Stadtbezirken. Stellen sie sich doch nur einmal den Verlust für Rheydt vor, wenn Karstadt wegen fehlender Umsätze dicht macht. All die gemeinsamen Anstrengungen für die Aufwertung von Rheydt wären in Frage gestellt.
Aber nicht nur die Bezirke sind betroffen. Auch der direkte Einzelhandel in Mönchengladbach Stadtmitte. Nachzulesen in dem Gutachten von GMH. Die Schließung von Abeler ist so ein Punkt, der sich mit der Abschöpfung der Kaufkraft mit so einem zentralen Objekt fortsetzen wird. Sie können zwar die Verkaufsfläche vermehren, aber nicht die zur Verfügung stehenden Euros. Die können die Menschen nur einmal ausgeben.

Wir haben in der damaligen Diskussion eine Stärkung von Rheydt und den Stadtbezirken vorgeschlagen. Nicht nur wegen der Einkaufsmöglichkeiten sondern wegen der Identifizierung mit unserer Stadt. Die hängt unmittelbar damit zusammen, wie die Menschen sich in ihrem unmittelbaren Umfeld fühlen.
Unser Vorschlag sah ein Projekt von maximal 10.000 qm Verkaufsfläche an dieser Stelle und die Stärkung der anderen Verkaufsbereiche in Mönchengladbach Stadtmitte vor.
Es sah die Einbeziehung aller Gruppen in die Vorplanung in Form eines Bürgermarktes mit Anwohnern, Händlern und Eigentümern vor. Hier hat es bei ihnen zum Schluss nur noch Gespräch von Mfi mit Eigentümern gegeben. Der Verkauf oder Nichtverkauf von qm hat dann über die Form und Gestaltung des Centers entschieden.
Ich denke, dass Gutachten, dass das Büro Junker und Kruse für die Perspektive der Innenstadt in Krefeld erstellt hat, geht in die gleiche Richtung. Eine klare Absage an ein großes Einkaufscenter und Stärkung und Ausweitung der bestehenden Strukturen beim Einzelhandelsangebot.

Wir werden der Vorlage nicht zustimmen.

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