Trotz ausgelasteter Auftragsbücher bis März/ April 2012 gehen bei dem Automobilzulieferer und ehemaligen Eisengießer Monforts im Dezember die Lichter aus bzw. werden die Öfen heruntergefahren und die Mitarbeiter entlassen. Bei einer Solidaritätskundgebung am Dienstag, den 29.11.2011, haben der Betriebsrat und die betroffenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf ihre Situation aufmerksam gemacht. Rund 300 Menschen hatten sich zu dieser Kundgebung eingefunden, um ihre Solidarität und ihren Unmut über diese Vorgehensweise zu bezeugen und zu formulieren. Der Betriebsratsvorsitzende Ahmet Özkan skizzierte dabei noch einmal die Entwicklung der letzten Jahre und kritisierte die Vorgehensweise der Investoren und des Insolvenzverwalters.
So wollte der erste Investor 2004 ohne Eigenmittel auf Kosten der Mitarbeiter investieren, was zu dem Insolvenzantrag 2006 geführt hatte. Die nun drohende Schließung wurde durch den Investor Sanjay Bichu verhindert und 2007 sollte der Betrieb sogar erweitert werden. Allerdings hatte Herr Bichu in der folgenden Zeit laut Aussagen der Mitarbeiter schlechte Berater und 2008 gab es wieder Zahlungsschwierigkeiten, die schließlich zur zweiten Insolvenz 2011 führten. Die von dem Betriebsrat kritisierte Tatsache, dass es angeblich einen kanadischen Investor geben würde, wie der Insolvenzverwalter immer wieder erläuterte und das der Insolvenzverwalter selber eine zweite Tätigkeit während seiner Abwicklung bei EGM Automotive ausführte, rief nicht nur Kritik bei den MitarbeiterInnen hervor, auch Mario Bocks, Bezirksvertreter in Mönchengladbach-Nord und Mitglied der Gewerkschaft ver.di, kann über die Abwicklung nur den Kopf: „Das hier ist ein klassisches Beispiel, wie erst eine Heuschrecke auf Kosten der Mitarbeiter investieren will, dann ein gut gemeinter Rettungsversuch durch Herrn Bichu aufgrund mangelnder Beratung scheitert und als Sahnehäubchen ein halb interessierter Insolvenzverwalter mit entgegengesetzten Honorar lustlos eine 114jährige Unternehmensdauer in den Sand setzt, trotz voller Auftragsbücher bis in das nächste Jahr hinein und weiterer Zusagen für Folgeaufträge. Das ist ein unerträgliches Gehabe was hier zu Ungunsten und auf dem Rücken der Kolleginnen und Kollegen ausgetragen wird.“
Bereits im Dezember sollen nun die Öfen herunter gefahren und die 175 Mitarbeiter entlassen werden. Die Bitterkeit ob dieser unerfreulichen Entwicklung war dem Betriebsratsvorsitzendem Özkan deutlich anzumerken. Hartmut Wessels, ebenfalls Gewerkschafter bei ver.di und Bezirksvertreter in Mönchengladbach-Süd ergänzt: “Das werden bittere Weihnachten für die Betroffenen, zumal erst 10 von 175 Mitarbeitern eine neue Arbeitsstelle gefunden haben und es für die restliche Belegschaft sehr düster aussieht, da es nicht mehr viele Eisengießereien gibt. Wenigstens haben 6 von 13 Auszubildenden die Möglichkeit, ihre Lehre fort zusetzen“
Die Fraktion DIE LINKE. Mönchengladbach verurteilen die Schließung des Betriebes und zeigen sich solidarisch an die Seite der Betroffenen.