Für eine erfreuliche Nachricht aus Sicht von Landwirten, Verbrauchern und skeptischen Beobachtern der Gentechnologie, sorgte die BASF-Zentrale in Ludwigshafen. Aus Furcht vor dem Verbraucher zieht sich der Chemie-Konzern mit seinem umstrittenen und in weiten Teilen nahe an der Grenze zur Legalität liegenden Gentechnik-Programm aus Europa zurück und verlegt seine Zentrale für Pflanzen-Biotechnologie von Deutschland in die USA nach North-Carolina. Als Begründung gab die Konzernzentrale die fehlende Akzeptanz bei Verbrauchern, Landwirten und Politikern an. Man gehe daher lieber "auf die attraktiven Märkte in Nord- und Südamerika und die Wachstumsmärkte in Asien“, wie BASF-Vorstandsmitglied Stefan Marcinowski mitteilte.
DIE LINKE. Mönchengladbach sieht in der Flucht von BASF aber eher das Einknicken des Konzerns vor den zum Teil strengen Vorschriften und Gesetzen in Europa und auch in der Bundesrepublik. „Schon ärgerlich, wenn man nicht machen kann, was man will. Da können dann Gesetze zum Schutz der Menschen vor einem genmanipulierten Overkill natürlich nur stören. Das Ausweichen auf den Nord- und Südamerikanischen und Asiatischen Markt ist logisch, kann man doch da ungehemmt und ohne Reglementierung forschen, manipulieren und sich in einem von Monsanto gut vorbereiteten gesetzfreien Gebiet austoben“, sagt Mario Bocks, Mitglied in der Fraktion DIE LINKE. im Rat der Stadt.
In diesen Anbauländern, die sich in Asien und Südamerika befinden, besteht vor allem die Gefahr von Vergiftungen durch Pestizide, hier insbesondere das Herbizid GLUFOSINAT, das wegen der nachgewiesenen Gefahren für Anwender zu den 20 gefährlichsten Wirkstoffen zählt. Für BASF dürfte sich das nach einem Gentechnik-Traumland ohne die störenden Gesetze und Kontrollen anhören.
„Wir hoffen, das sich auch in Nord- und Südamerika, sowie in Asien die immer stärker werdenden Proteste der Menschen dort in wirksamen Gesetzen niederschlägt. Die nicht wieder zurücknehmbare Genmanipulation ist ähnlich riskant und gefährlich für die Menschen wie die lebensfeindliche Atomenergie. Gemeinsam ist beiden Technologien, dass die Profite nur wenigen zugute kommen, die Risiken aber von uns allen getragen werden sollen“, ergänzt Bernhard Clasen, Mitglied im Rat der Stadt für DIE LINKE.