In der Ratssitzung am Mittwoch und in der Entscheidung zu dem Handels- und Dienstleistungszentrum (HDZ) fiel, ebenso wie in der Sondersitzung der BV-Nord, das Wort „Historisch“ doch das ein und andere Mal bei den Ausführungen. Auch der Oberbürgermeister Norbert Bude sprach davon.
„Was an der Entscheidung zugunsten des HDZ historisch sein soll, erschließt sich mir nicht. Noch weniger kann ich die Aussage von Herrn Bude und zuvor von Herrn Schiffers in der Bezirksvertretung deuten, die beide die Planung des HDZ als historisches Ereignis bezeichneten, “ erklärt der sichtlich verdutzte Bezirksvertreter der Partei DIE LINKE. in der BV-Nord, Mario Bocks. „Historisch sind hier höchsten die Stadtschulden und die Fehlentwicklung für die Stadtplanung in Mönchengladbach mit der Entscheidung und dem Baubeginn des HDZ zu nennen.
DIE LINKE. Mönchengladbach hält eine Weichenstellung für die Zukunft der Stadt in Richtung Konsum für falsch und hat sich dementsprechend bereits in allen Gremien, Ausschüssen und auch im Rat der Stadt gegen einen solchen Neubau ausgesprochen. Das Geld, was die Stadt für Infrastrukturmaßnahmen im Zuge des HDZ-Bau verschwendet, sollte nach Meinung der Linksfraktion im Rat in Bildung und Kultur investiert werden. „Eine Stadt macht man mit Angeboten im kulturellen Bereich attraktiver und nicht durch die Schaffung neuer Verkaufsflächen. Man sollte das bereitgestellte Geld besser in den Neubau der dringend benötigten Bibliothek stecken“, ergänzt der Fraktionsvorsitzende der Linksfraktion, Helmut Schaper.
Schaper wies dementsprechend auch in der Ratssitzung am 21.03. erneut darauf hin: „Das Vorhaben HDZ ist ein weiteres Beispiel, wie in unserer Stadt mit dem Bürgerwille umgegangen wird. Als es um den Bürgerentscheid zum Erhalt des Stadttheaters ging, hat man den Bürgerinnen und Bürgern suggeriert, mit einem 3-Säulen-Modell wird der Abriss des Stadttheaters mehr als kompensiert. Konsum, Kultur und Gastronomie hat man den Menschen versprochen. Übrig geblieben ist der Kommerz.“
Auch bei den Kosten für die Maßnahmen zu den Mönchengladbach Arkaden bemängelt die Linksfraktion die explodierenden Kosten, die für die Stadt bereits jetzt schon bei knapp 10 Millionen € liegen. Dabei sind hier noch nicht mal alle Kosten mit eingerechnet. Dies wurde auch von der Verwaltung bestätigt. Allerdings möchte die Stadt trotz der desolaten und defizitären Haushaltslage den Investor nicht weiter belasten. Unverständlich findet DIE LINKE. diesen Umstand und fordert die Stadt auf, die Gesamtkosten für das HDZ zu nennen.
Während der Ratssitzung wurde bekannt, dass der Viersener Rat weiter über eine Klage gegen den Bebauungsplan beraten werde. Sollte die Stadt Viersen diese Klage noch einreichen, stünde das Projekt HDZ auf der Kippe.
DIE LINKE. Mönchengladbach würde diesen Schritt der rechtlichen Klärung der Belange der Stadt Viersen begrüßen.
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