Zum CDU-Antrag zur Förderung der Elektroautos (Vom Ratsherr Bernhard Clasen)
„Mit Blick auf endliche Ölreserven und die von Verbrennungsmotoren ausgehenden Schadstoff- und Lärmemissionen gewinnt das Thema „Elektromobilität“ zunehmend an Bedeutung.“ heißt es in dem Antrag der CDU.
Auch wenn von Elektroautos keine Schadstoff- und Lärmemissionen ausgehen, heißt das noch lange nicht, dass sie auch umweltfreundlich sind.
Ein Blick hinter die Steckdose lohnt sich:
Kommt dieser Strom nämlich aus konventionellen Kraftwerken, liegt der Wirkungsgrad von Steinkohlekraftwerken laut Umweltbundesamt bei 42%, von Braunkohlekraftwerken bei 38%, von Gaskraftwerken bei 55%. Insgesamt, so das Bundesumweltamt, liegt der Wirkungsgrad konventioneller Kraftwerke bei 43%.
Der Energiewirkungsgrad von Akus liegt bei 60 – 70%.
Wir kommen also beim Elektroauto auf einen Wirkungsgrad von ungefähr 30%. Umweltfreundlicher Verkehr oder Energiesparen sieht anders aus.
Nun ist Strom nicht gleich Strom. Strom, der um 4 Uhr morgens abgerufen wird, ist umweltfreundlicher als Strom, der vormittags abgerufen wird.
Wir lehnen den CDU-Antrag aus zwei Gründen ab:
1. Solange nicht klar ist, welcher Strom bei den Elektroautos in Mönchengladbach eingesetzt wird, also Nachtstrom oder Tagstrom, halten wir das Projekt „Elektroauto“ weder für öko noch für logisch.
2. Selbst wenn Elektroautos ein Beitrag zum Umweltschutz wären, würden diese Autos das Umweltgewissen nur einer Minderheit, nämlich der Autobesitzer, beruhigen. Die Preise des Öffentlichen Nahverkehrs in Mönchengladbach sind definitiv zu hoch. Für das Geld, das ich für die S-Bahn von Mönchengladbach nach Korschenbroich bezahle, kann ich in Berlin das Zehnfache fahren.
Und im Januar werden in Mönchengladbach die Busse erneut teurer.