DIE LINKE (Bernhard Clasen) zum CDU-Antrag zur Finanzierung der Archäologischen Zone / des Jüdischen Museums in Köln
Das geplante Jüdische Museum in Köln, das von der Mehrheit der Fraktionen im Kölner Rat unterstützt wird, wirft einen neuen Blick auf die Geschichte der Stadt Köln. Die geplante Anlage mit einem integrierten jüdischen Museum zeigt: jüdisches Leben ist seit Jahrhunderten fester Bestandteil des Lebens in Deutschland. Wie kaum ein anderes Projekt der Region zeigt dieses geplante Zentrum die Bedeutung des jüdischen Lebens, des jüdischen Glaubens für unser Land. Spektakuläre Zeugnisse aus zwei Jahrtausenden zeigen unter anderem die älteste Synagoge nördlich der Alpen, dokumentieren die lange jüdische Siedlungsgeschichte Kölns vom frühen 4. Jahrhundert an.
Mit dem Museum wird noch einmal deutlich, wie tief Antisemitismus verwurzelt ist. So sind in dem Jüdischen Museum auch Möbel, Buchbeschläge, Reste von verbranntem Pergament, Kinderspielzeug, Medizinfläschchen und viele andere Haushaltsgegenstände zu sehen, die nach der Plünderung der Synagoge im Zuge des Pogroms von 1349 achtlos in eine Fäkaliengrube geworfen worden sind.
Im Rahmen eines Kolloquiums hatte der renommierte New Yorker Archäologe und Bauhistoriker, Prof. Samuel Gruber, die Ausgrabungen von Köln als „wichtigste und größte Ausgrabung in Europa für die jüdische Geschichte." bezeichnet.
Zu den Kosten:
Der LVR hat das Angebot gemacht, die Betriebskosten und die Programmgestaltung des Museums zu übernehmen.
Das Angebot setzt aber voraus, dass die Stadt Köln das Museum zunächst baut. Das Museum ist noch überhaupt nicht in der Planung.
Über Geld und Zahlen brauchen wir daher nicht zu sprechen.
Was die CDU macht, ist im höchsten Maße unseriös.
Sie geht durch das Land und verbreitet, nicht nur bei uns in MG, dass der LVR jährlich 7 Mio verballern möchte.
Es gibt diese Zahl aber gar nicht - sie ist eine Erfindung der CDU - denn erst nach Größe & Umfang des Museums sind die Betriebskosten zu ermitteln. Aber weder Größe, noch Umfang und nicht einmal der Standort des Museums stehen fest.
Die Zahlen der CDU sind also völlig aus der Luft gegriffen.
Zudem ist festzuhalten, dass die Stadt Köln zunächst in Vorleistung treten muss, damit überhaupt Geld fließt.
Und hier ist ja noch nichts geplant.
Beim LVR sind die möglichen Kosten daher auch nicht haushaltsrelevant, zudem darf nicht vergessen werden, dass der LVR einen kulturellen Auftrag hat, den er mit diesem Angebot unterstreicht.
DIE LINKE wird deshalb für eine Finanzierung der Archäologischen Zone / des Jüdischen Museums in Köln durch den Landschaftsverband stimmen.