Heute (18.4.) wurde bekannt, dass die Korschenbroicher Straße nun doch nicht beidseitig einen Radweg erhält. Nach Aussage von Wilhelm Höener (Landesbetrieb Straßen NRW) haben Kostengründe dazu geführt. Die nun gewählte Variante eines einseitigen Radweges sei auf „freien Strecken“ die „Regellösung“, so die wenig nachvollziehbare Begründung. Ratsherr Bernhard Clasen (DIE LINKE), selber Radfahrer ohne Auto, aber mit Führerschein, sieht in dieser Einsparung eine Fortführung der Autovorrangpolitik in Mönchengladbach.
In der Beratungsvorlage Nummer 429/VIII zum vierspurigen Ausbau der Korschenbroicher Straße heißt es wörtlich: „Aufgrund des vorhandenen Freibades an der Volksbadstraße und des dadurch bedingten starken Radverkehrs in Richtung Berliner Platz ist der Ausbau der Geh- und Radwege sowie der kombinierten Geh- und Radwege am südlichen und nördlichen Fahrbahnrand der Korschenbroicher Straße dringend erforderlich.“
Clasen weist darauf hin, dass in keinem Ausschuss über diese Änderung gesprochen wurde: „Es ist unverständlich, dass jetzt eine Landesstelle, die zwar einen Teil der Kosten trägt, nun über Mönchengladbacher Belange entscheidet. Und noch unverständlicher ist, dass in der Summe nun fast zwölf Millionen dafür ausgegeben wurden, damit der umweltschädliche Autoverkehr rollen kann, aber für die Sicherheit der Radfahrer kein Cent da ist.“
Zur Verwunderung der Linksfraktion hatten 2010 die Grünen den noch zu CDU - Zeiten angestoßenen vierspurigen Ausbau mit der Ampelmehrheit beschlossen. DIE LINKE hatte damals das Projekt abgelehnt, da Mönchengladbach die ökologische Verkehrswende nur schaffen kann, wenn das wenige verfügbare Geld in den öffentlichen Personen-Nahverkehr und in Rad- und Fußwege investiert wird.