Bereits 2009 hatte DIE LINKE sich für einen dauerhaften Verbleib der neu eingerichteten Bleichwiese auf dem Grundstück des ehemals abgebrannten Wellenbads ausgesprochen. Bereits kurz nach Eröffnung des Gladbach-Docks und der Bleichwiese waren die begeisternde Zustimmung und Akzeptanz aus der Bevölkerung ein nicht weg zu diskutierender Beleg, dass man den Wunsch nach einer dauerhaften Lösung für diese angedachte und vorübergehende Belegung des Areals zumindest in Betracht ziehen sollte. Jetzt ist es an der Zeit, diesem Wunsch nach zukommen.
Nach der Vorstellung des Vorentwurfes und des Einleitungsbeschlusses in der Bezirksvertretung Nord und im Planungs- und Bauausschuss zeigte sich die Linksfraktion entsetzt über die vorgestellten seelenlosen Glas- und Betonklötze des Architekturbüros Schrammen. Da es sich in beiden Gremien allerdings erst mal nur um eine Vorstellung eines Vorentwurfes handelt, sehen die Vertreter*Innen der Linksfraktion im Rat hier noch einen gewissen Handlungsspielraum.
„Wer diese seelenlosen Glas- und Betonkuben in den Entwürfen gesehen hat, der kann eigentlich nur noch an den Investor und an die verantwortliche Politik appellieren, lasst dieses außergewöhnliche Kleinod im Herzen der Stadt nicht zur Spielwiese für Immobilienprofiteure und weiteren unnützen Bürogebäuden verkommen. Ich appelliere daher an den niederländischen Investor Pol: Ziehen Sie sich zurück und zerstören sie diese Bleichwiese nicht gegen den Willen der Bürgerinnen und Bürger. Dasselbe gilt für die politisch Verantwortlichen dieser Stadt. Zeigen Sie mal Herz und entscheiden sie sich nicht wieder gegen die Menschen hier in dieser Stadt und in diesem Bezirk. Ich wohne selber dort und kann nur sagen, in vielen Gesprächen gab es nicht eine einzige Zustimmung zu diesen geplanten Bürobauten und überteuerten Wohnungseinheiten. Daher, ganz klar: Die Bleichwiese muss bleiben!“ sagt der Vertreter der Linkspartei im Bezirk Nord, Mario Bocks.
Auch der Oberbürgermeister-Kandidat der Partei, Torben Schultz, macht sich sorgen um dieses einmalige Kleinod: „Nicht nur die überflüssigen Bürobauten machen mir sorgen, auch der exklusive Wohnungsbau in den Entwürfen des Architekten lassen darauf schließen, das hier anscheinend bewusst eine gewollte Aufwertung dieses Wohnviertels vorangetrieben werden soll. Das Wort Gentrifizierung sollte man nicht außen vor lassen.“
Weiter argumentiert der OB-Kandidat auch vehement dagegen, dass der Verbleib der Bleichwiese dem Masterplan 3.0 widersprechen würde. Schultz: „Wie kann ein naturbelassenes grünes Grundstück wie die Bleichwiese einem geplanten Grünzug entgegen stehen und ein hin gezwungener Beton- und Glasblock dem förderlich sein? Die Bleichwiese wäre ein Zusatzgewinn für das Gladbach-.Tal und den geplanten Grünzug im Allgemeinen und für die Bürgerinnen und Bürger im Besonderen. Wir wollen mit unserer klaren Aussage für die Beibehaltung der Bleichwiese ein Zeichen für die Bürgerinnen und Bürger setzen, das sie in der Auseinandersetzung um die Erhaltung dieses Areals nicht alleine stehen.“
DIE LINKE. Mönchengladbach macht daher ihre Ablehnung gegen die Verschandelung der bisherigen Bleichwiese und die anscheinend geplante Gentrifizierung des betroffenen Wohngebietes deutlich und wird sich für eine Ablehnung des geplanten Büro- und Wohnkomplexes in den politischen Gremien positionieren und Bürgerproteste und Initiativen vor Ort in der Sache unterstützen.
Frühere Informationen zum Thema:
Im Mai 2010 gab es in "Die Linke Zeitung" einen eigenen Artikel zu der Bleichwiese (PDF)
Im August 2010 forderten wir erneut, dass die Bleichwiese keine Lösung auf Zeit bleiben darf