Wahrscheinlich hat jeder schon mal diese Situation erlebt. Während die Wagen in Fahrtrichtung anfahren, hat man die Fußgängerampel gerade in dem Moment erreicht, wo das drücken (betteln) auf dem Knopf um Grünschaltung eine Zehntelsekunde zu spät erfolgt und man darauf hin weiter vor einer roten Ampel verharren muss, obwohl eigentlich Grün sein musste. Besonders ärgerlich ist dies an großen Kreuzungen, wo man, aufgrund der Autovorrang-Politik, sowieso schon unverhältnismäßig lange auf eine Grünphase warten muss, welche dann auch noch bereits nach weniger als gefühlten fünf bis zehn Sekunden wieder auf Rot schalten. In der Regel ist man dann gerade in der Mitte der zu überquerenden Fahrbahn.
Nachdem nun zum wiederholten Mal eine Beschwerde über einer dieser sogenannten Bettel-Ampeln an den Bezirksvertreter der Linkspartei in Mönchengladbach-Nord, Mario Bocks, heran getragen wurde, hat sich nun die Fraktion im Rat der Stadt nochmals mit dem Thema befasst und beschlossen: Der gefasste Ratsbeschluss, keine weiteren Bettel-Ampeln mehr aufzustellen und die vorhandenen wieder zu normalen Ampelschaltungen mit längeren Grünphasen für die Fußgänger und Radfahrer zurück zuführen, sollte nun schnell umgesetzt werden.
„Gerade die Bettel-Ampeln am Berliner-Platz führen immer wieder dazu, dass Menschen dort über Gebühr lange stehen (Lüpertzenderstr./ Stepgesstr.). Gerade ältere Menschen wissen einfach nicht, das man da erst mal auf einen Knopf drücken muss, damit überhaupt mal Grün dort wird und wenn dann minutenlang keine anderen Personen dort die Fahrbahn überqueren, stehen diese Menschen dann solange da, bis jemand kommt. Auch an dem Ampelübergang über die Fliethstraße zur Viktoriastraße hin muss man schon gefühlte Minuten vorher da sein und den Bettel-Knopf drücken, damit auch dort sowas wie eine Grünschaltung überhaupt mal in Betracht kommt. Das ist heutzutage weder Zeitgemäß noch entspricht diese Drückknopf-Funktion der Bettel-Ampeln den Bedürfnissen und Anforderungen der Fußgänger und Radfahrer“, erläutert Bezirksvertreter Bocks.
Unterstützung bekommt er durch seine Bezirksvertreterkollegen in West, Süd und Ost. Erik Jansen, Vertreter in West, ergänzt: „Auch in unserem Bezirk gibt es immer wieder Unmutsäußerungen über diese Form der Ampelschaltung. Sie dient eigentlich nur den Autofahrern und das ist eigentlich angesichts der gewollten Zurückdrängung des immer umweltschädlicheren und überbordenden Autoverkehrs in der Stadt und in den einzelnen Stadtteilen dringendst reformbedürftig. Fußgänger und Radfahrer müssen endlich wieder mehr Beachtung im täglichen Straßenverkehr bekommen. Da nützt dann auch der bisherige Beschluss, in Zukunft auf weitere Ampeln dieser Art zu verzichten, nicht viel. Diese Bettel-Ampeln sollten schnellstens der Vergangenheit angehören.“
DIE LINKE. Mönchengladbach plädiert daher, die bisherigen Bettel-Ampeln nun zügig wieder zurück zu nehmen und wieder in Ampeln mit geregelten und Radfahrer- und fußgängerfreundlicheren Ampelschaltungen umzuwandeln.