In einem Antrag im Rat hatte DIE LINKE gefordert, dass die Verwaltungsratsmitglieder bei der Sparkasse gebeten werden darauf hinzuwirken, dass die Zinsen für einen Dispokredit bei den Privatgirokonten der Stadtsparkasse Mönchengladbach ab dem kommenden Geschäftsjahr nicht höher als 5% über den Leitzins liegt, den die Sparkasse selbst bezahlen muss.
Der Leitzins bei der Europäischen Zentral Bank liegt derzeit bei 0,25%. Die Sparkasse verlangt 11,25%, wenn das Konto überzogen wird. Also 11% mehr, als die Sparkasse selbst bezahlen muss.
Der FDP Fraktionsvorsitzende Dr. Anno Jansen-Winkeln, gleichzeitig auch Vorsitzender des Verwaltungsrates des Sparkasse, verteidigte diese Zinspolitik der Sparkasse. Schließlich seien Überziehungskredite mit einem höheren Risiko behaftet. Von daher betreibe der Vorstand der Sparkasse, der die Zinsen beschließt, eine seriöse Politik.
Keine Aussagen machte Dr. Jansen-Winkeln zu dem Anteil der Dispozinsen am Gesamtergebnis der Sparkasse, der verschwindend klein ist. Auch antwortete er nicht auf die Frage, warum die Sparkasse die Zinssenkungen, für die sie ihr Geld leiht, nicht an die Kunden weitergibt.
Für die Parteien im Rat einschließlich SPD und Bündnis 90/Die Grünen waren die überhöhten Zinsen der Sparkasse kein Problem. Sie lehnten den Antrag der Fraktion DIE LINKE ab.
Dazu erklärt Torben Schultz vom Vorstand des Kreisverbandes der LINKEn: „Es hat nichts mit Seriosität zu tun, wenn die Sparkasse Zinsvorteile, die sie hat, nicht an die Kunden weitergibt. Im Volksmund wird so etwas allgemein als Abzocke bezeichnet! Erschreckend ist, dass die anderen Parteien im Rat eine solche Zinspolitik auch noch verteidigen.“