Mit großem Unbehagen nimmt die Linksfraktion die Pläne der Verwaltung zur Kenntnis, die Flüchtlinge nun in Teilen in Wohncontainern unterzubringen. „Seit über 5 Jahren bestehen wir auf eine dezentrale Unterbringung in Wohnungen, die über's Stadtgebiet verteilt sind“, sagt der Fraktionsvorsitzende Torben Schultz, „Davon weichen wir auch grundsätzlich nicht ab. Doch jetzt muss schnell gehandelt werden, da werden auch wir Kompromisse eingehen müssen.“
DIE LINKE stellt klar, dass Zeltstädte keine Alternative sind und sie ist sich sicher, dabei mit allen anderen Parteien einer Meinung zu sein. „Schwieriger sieht die Lage bei Wohncontainer-Lösungen aus“, meint Schultz, „Diese gelten als schnell verfügbar und im Vergleich zu den jetzigen Baracken in Mönchengladbach sollen sie sogar einen höheren Standard haben. Doch die Realität sieht anders aus - dafür reicht ein Blick nach Köln. Hier sollten nur noch Wohncontainer aufgestellt werden, die mit einer Putzfassade ausgestattet sind und so von außen einem Wohnhaus ähneln. Weiter verfügen diese Modelle über abgeschlossene Wohnungen inklusive Küche und Bad. Doch offiziell gab es Probleme mit den Lieferzeiten, wobei sicher auch die Kosten eine Rolle spielen. Und so räumt die Kölner Sozialdezernentin Henriette Reker ein, nun doch nur einfache Container aufzustellen, die mit Modulen in Form von Gemeinschaftstoiletten und Großküche ergänzt werden. Und damit sind wir im Ergebnis dann wieder bei dem Unterbringungskonstrukt der heutigen Baracken, nur halt in neu. Also viel Geld für eine Kurzzeitlösung ohne wirkliche Verbesserung.“
In Mönchengladbach sollen nun Wohncontainer für 450.000 Euro gekauft werden, dies sei günstiger als sie zu mieten. Trotzdem sagt die Stadt, es sei nur als vorübergehende Lösung gedacht. Doch auch die jetzigen Baracken sollten nur temporär wiedereröffnet werden und etablieren sich nun als Dauerlösung. DIE LINKE befürchtet das gleiche bei den Containern. „Das einzige was jetzt hilft, ist schnell die eigenen leerstehenden Immobilien zu sichten und die Handwerker reinzuschicken“, fordert Schultz, „Der so sanierte oder neu geschaffene Wohnraum hat dann auch über die jetzige Flüchtlingswelle hinaus Bestand. So können dann die aktuellen Sammelunterkünfte aufgelöst werden und vielleicht kann darüber hinaus auch günstiger Wohnraum für andere angeboten werden.“
An manchen Stellen ist die Verwaltung auch schon diesen Weg gegangen, sei es am Römerbrunnen oder wie jetzt aktuell an der Brucknerallee, das weiß DIE LINKE sehr wohl zu würdigen. „Es ist uns unverständlich, warum das nicht weiter forciert wird“, so Schultz weiter, „Es gäbe da zum Beispiel das Hotel Oberstadt. Das die genannte Brandschutzproblematik unlösbar ist, kann ich mir nicht vorstellen. Weder im Vergleich zu den Containern, noch zu den danebenstehenden, bewohnten Häusern sehe ich bei dem Hotel irgendwelche unlösbaren Aufgaben.“