(PM DIE LINKE. Mönchengladbach) Auf Einladung der Partei DIE LINKE referierte Ali Atalan, Vorsitzender der Ezidischen Vereine in Europa über die Situation in Kobane und Sengal. Ali Atalan hatte die Region um Sindschar nach den Massakern Anfang August durch die Terrororganisation IS besucht.
Nach Schätzung der dortigen Gesprächspartner wurden mindestens 5000 Angehörige des jesidischen Glaubens zum Teil bestialisch hingerichtet. Des Weiteren ist davon auszugehen, dass über 5000 Frauen verschleppt, vergewaltigt und verkauft wurden. Die Flüchtlinge in der Region werden auf 70.000 Menschen geschätzt.
Er berichtete weiter über den Aufbau eines alternativen Modells des Zusammenlebens in den drei Kantonen im Norden Syriens, von denen Kobane zurzeit von den IS Terroristen massiv angegriffen wird. In diesen Kantonen leben Menschen der unterschiedlichsten Religionen und Ethnien zusammen. Ihr regionales Verwaltungsmodell ist eine Form der Selbstverwaltung, in der die Interessen der Menschen Berücksichtigung finden.
Der berichtete auch über die gleichberechtigte Rolle der kurdischen Frauen in dieser Region, die sich deutlich von den patriarchalischen Modellen in der Region abhebt.
Verurteilt wurde die Rolle der Türkei in diesem Konflikt, die es den Terroristen des IS erlaubte, Kämpfer und Waffen über die Grenze der Türkei nach Syrien zu bringen.
Die anwesenden führten eine Sammlung für die jesidischen Flüchtlinge durch. 201,20€ wurden gesammelt und an den Kurdischen Roten Halbmond überwiesen.