oder: Wird der Neumarkt zur "Neben-da-wo-mal-Karstadt-war-Gasse"
Für die Bezirksvertretung Nord legt die Verwaltung einen Antrag vor ein Teilstück der Viersener Straße auf Wunsch des Investors mfi in „Am Minto“ umzubenennen. DIE LINKE lehnt nicht nur den Namen ab, sondern ist vor allem über das Verwaltungshandeln verwundert. „Zum einen müsste der Weg über den Ausschuss für Anregungen und Beschwerden laufen“, sagt der Fraktionsvorsitzende Torben Schultz, „Zum anderen wird hier gegen die eigenen Richtlinien für Straßenbenennung verstoßen.“
DIE LINKE hat das Handels- und Dienstleistungszentrum immer als eine falsche Stadtplanung abgelehnt. „Schon alleine deswegen wollen wir gar nicht, dass sich der Name Minto weiter manifestiert“, so Schultz, „Aber es muss auch geklärt werden, warum ein Investor zur Stadtverwaltung sagt 'Spring' und diese dann 'loshüpft' und einen Gefälligkeitsantrag schreibt. Wie jede/r andere Bürger/in auch hätte mfi über einen Bürgerantrag gehen müssen.“
Die Linksfraktion verweist weiter auf die „Allgemeinen Richtlinien für die Straßenbenennung und für die Nummerierung von Gebäuden in der Stadt Mönchengladbach - Lagebezeichnungsrichtlinien (LagebezRL MG)“ in der es wörtlich im Teil 1 Absatz 2 (1) heißt: „Die Anzahl der Straßennamen ist möglichst gering zu halten.“ und weiter „Kurze Stichstraßen und Wohnwege sind nur dann separat zu benennen, wenn es aus Gründen der öffentlichen Sicherheit und Ordnung erforderlich ist.“ Später im Absatz 2 (7) heißt es dann: „Straßenumbenennungen dürfen nur dann erfolgen, wenn diese aus Gründen der öffentlichen Sicherheit und Ordnung erforderlich sind.“ Somit verstößt der Verwaltungsantrag klar gegen drei Punkte der eigenen Richtlinien.
Auch die ersten Reaktionen der BürgerInnen machen deutlich wie unerwünscht die Umbenennung ist. So kam schon als wohl kreativster, aber etwas sarkastischer, Vorschlag im Internet auf, in ein paar Jahren den Neumarkt in Rheydt in "Neben-da-wo-mal-Karstadt-war-Gasse" umzubenennen. „Wenn mfi mit ihrem Wunschnamen durchkommt, dann werden wir den unteren Teil der Hauptstraße in Rosa-Luxemburg-Platz umbenennen“, endet Schultz scherzhaft.