Mit dem Abriss des "Immerather Dom" (St. Lambertus) ging eine teils weltweite Berichterstattung einher, die allen vor Augen führte, welche Vernichtung von Heimat und Kulturgütern mit dem Braunkohle-Tagebau einher geht. Am Ortsrand des mittlerweile fast völlig zerstörten Immerath steht die historisch bedeutsame, denkmalgeschützte „Immerather Windmühle“. Vermehrt setzen sich nun Bürger*innen und Organisationen für deren Erhalt ein. Im Herbst 2017 haben sich die Kommunen Erkelenz, Mönchengladbach, Titz und Jüchen zum Zweckverband „Tagebaufolge(n)landschaft Garzweiler“ zusammengeschlossen, um gemeinsam die Zukunft rund um „das Loch“ zu gestalten. DIE LINKE will diesen Verband nun nutzen, um interkommunal Lösungen für den Erhalt der Mühle zu finden.
Jedoch sitzt DIE LINKE, im Gegensatz zu den anderen Parteien, nur mit dem Einzelmitglied Torben Schultz im Verband und hat somit kein Antragsrecht. Deswegen ist Schultz an alle Mitglieder herangetreten, um den Antrag gemeinsam einzubringen. „Gerade die historische Mühle kann als Landmarke eine besondere Aufgabe erfüllen: Der Brückenschlag zwischen Vergangenheit und Zukunft“, meint Schultz, „Doch mehr noch ist ein Leitgedanke des Verbands, das 'Loch einzupacken'. Dies soll auch die Voraussetzung für die spätere Entwicklung der Seeseite schaffen. In diesem Zusammenhang ist das Ensemble der historischen Turmwindmühle am See eine unermessliche Chance. Deswegen bin ich hoffnungsvoll, dass die anderen Parteien mitziehen werden. Aber auch die Bürger*innen sind aufgefordert, sich für den Erhalt einzusetzen und vielleicht ihre Ratsmitglieder vor Ort darauf anzusprechen.“
DIE LINKE weiß sehr wohl, dass der Zustand für ein Denkmal dieser Art mittlerweile als katastrophal zu bezeichnen ist. Dies liegt im Besonderen daran, dass lange von einem sicheren Abriss wegen des Tagebaus ausgegangen wurde. Deswegen geht Schultz im Antrag auf die Bausubstanz, die Lage der Mühle und teils widersprüchliche Aussagen ein. „Ich fordere im ersten Schritt nur die exakte Prüfung und die Willensbekundung zum Erhalt“, erläutert Schultz, „Vor einem endgültigen Beschluss müssen natürlich die Kosten auf den Tisch und die Machbarkeit sicher gestellt sein.“
Im Rahmen der Bedeutung der Mühle als Denkmal verweist DIE LINKE darauf, dass die Mühle aus dem 17. Jahrhundert ist und mit über einer halben Million Ziegelsteinen gebaut wurde. Noch in den 70er Jahren gab es etliche Sanierungsmaßnahmen und die Stadt Erkelenz wirbt noch heute mit der „prachtvollen wuchtigen Immerather Mühle“ auf ihrer Webseite und in Flyern. So wird auch auf das am 18.09.1981 vom Rat der Stadt erneuerte „Müllergelübde“ hingewiesen, dass den Willen zum Erhalt dieser Mühle dokumentiert. „An dieses Gelübde würde ich nun gerne Parteiübergreifend anknüpfen“, endet Schultz.
Den Antrag gibt es hier und die darin erwähnten Anhänge sind hier herunterladbar.