Am Mittwoch, den 25.9.2019, wurde der seit über einem Jahr offene zweite Vorstandsposten in der NEW AG neu besetzt. Dies war nach Ansicht der Linken lange überfällig, jedoch hält die Fraktion die nun getroffene Personalie für einen fatalen Fehler. „Mit Herrn Thomas Bley wurde dem Wunsch des Anteilseigners Innogy entsprochen und so deren Einfluss auf den städtischen Versorger gestärkt“, erklärt Torben Schultz, „Gerade in Anbetracht des RWE-Eon-Deals und der damit verbundenen Auflösung von Innogy, begeben wir uns in eine ungewisse Zukunft.“
Die rechtswidrige Beteiligung an der share2drive zur Entwicklung des E-Autos „SVEN“, so wie die offenen Fragen zu den Beteiligungen an der eShare.One und der FreshEnergy, zeigen nach Schultz‘ Überzeugung, dass die NEW AG dringend wieder einen zweiten Vorsitzenden braucht, der auf die Belange und Besonderheiten eines kommunalen Unternehmens schaut. „Weiter war es immer sinnvoll, über den zweiten Vorsitz auch die zweite Geschäftsführung in der NEW mobil&aktiv zu besetzen. Dafür bedarf es aber Erfahrung in den Bereichen ÖPNV und Bäder. Das können wir bei dieser Personalie nicht erkennen“, erklärt Schultz, „Somit müssen wir leider feststellen: Was lange währt, wird noch lange nicht gut!“
Dabei geht es den Linken ausdrücklich nicht um eine negative Bewertung der Person Thomas Bley an sich, alleine der Einfluss von Innogy und die falsche Schwerpunktsetzung stehen in der Kritik. „Und natürlich hätten wir uns eine Frau gewünscht“, endet Schultz und verweist darauf, dass in den Vorständen der 30 DAX-Unternehmen in 2018 von 201 Posten nur 27 (entspricht 13,4%) durch Frauen besetzt waren. In den Führungspositionen der Stadt und ihren Unternehmen sieht es nicht besser aus.