Bereits im Juni diesen Jahres stellte die Mönchengladbacher Ratsfraktion der Linken eine Anfrage zur Auslastung und Ausstattung der hiesigen Frauenhäuser. In Anbetracht des Corona bedingten Lockdowns war zu vermuten, dass deutlich mehr Frauen von häuslicher Gewalt betroffen waren und auf die Angebote der Frauenberatungsstellen und die Unterbringung in einem der Frauenhäuser angewiesen waren.
Als Antwort teilte die Stadt knapp mit, die Frauenhäuser seien in der Vergangenheit immer gut ausgelastet gewesen. Eine Erweiterung der Kapazitäten sei derzeit nicht angedacht, da die räumlichen Gegebenheiten dies nicht hergäben. Weiter wurde gesagt, dass Dolmetscherdienste für Frauen, deren Muttersprache nicht Deutsch ist, von der Stadt nicht finanziert würden.
Jetzt, ein paar Wochen später, stellt sich heraus, die häusliche Gewalt gegen Frauen und Kinder ist in den letzten Monaten tatsächlich gestiegen und damit auch der Bedarf an Beratung und Betreuung, die sich an den Interessen und Bedüfnissen der Frauen orientiert und an Zufluchtsstätten, wie Frauenhäuser. Die Linksfraktion fordert an dieser Stelle den Ausbau der Unterbringungs- und Versorgungskapazitäten. „Auch die Mitarbeiterinnen der Beratungsstellen und Frauenhäuser müssen besser aufgestellt werden“, sagt Lisa Schmerl, Sozialarbeiterin und Kandidatin auf Listenplatz 3 bei den Linken: „Es muss einen besseren Personalschlüssel geben und eine Bezahlung, die der Verantwortung entspricht, die diese Frauen tragen. Wer sich um die Schutzbedürftigsten kümmert, darf nicht unter prekären Arbeitsverhältnissen leiden müssen.“ Weiter fordert DIE LINKE: Frauen, egal welcher Herkunft müssen die Möglichkeit haben, Hilfe und Unterbringung zu erfragen und gewährt zu bekommen. Das bedeutet im besten Fall kultursensible Konzepte der Träger inklusive einer interkulturellen Personalpolitik. Sich Hilfe zu holen, ist für die meisten Frauen ein großer, Kräfte zehrender Akt. Die Sorge, aufgrund sprachlicher Barrieren, nicht verstanden zu werden, macht es den Frauen noch schwerer, sich und ihre Kinder in Sicherheit zu bringen. Lisa Schmerl stellt fest: „Ideen und Konzepte dazu sind schon lange vorhanden. Wir müssen sie nur endlich zum Thema machen und umsetzen!“