Der Webseite wheesy.de – laut Eigenbeschreibung dem 'ersten voll-elektrischen Fahrzeug-Sharing am Niederrhein' des kommunalen Versorgers NEW – ist zu entnehmen, dass die E-Roller in die Winterpause gegangen sind. Weiter gibt es einen zweiten Hinweis, dass aufgrund der aktuellen Pandemie-Lage alle Angebote pausieren. DIE LINKE kritisiert diesen Schritt, der offenbar still und leise ohne Pressemitteilung vollzogen wurde. „Bei den E-Rollern macht eine witterungsabhängige Pause Sinn, jedoch wurde hier pauschal schon vor dem jetzigen Schneefall das Angebot eingestellt“, stellt der Fraktionsvorsitzende Schultz fest, „Und eine Infektionsgefahr beim Carsharing ist sicher nicht gänzlich auszuschließen, jedoch wird diese in öffentlichen Verkehrsmitteln höher sein und beim Carsharing könnte jede*r Nutzer*in mit kurzem Lüften vor der Fahrt und Desinfektionsspray das Risiko nahezu ausschließen.“
Für die Linksfraktion ist es unverständlich, dass Menschen, die bewusst ihr eigenes Auto abgeschafft haben und sich für wenige nötige Fahrten auf das Angebot des kommunalen Versorgers verlassen haben, nun im Stich gelassen werden. „Ob die Oma zum Impfzentrum gefahren werden sollte oder Getränke holen anstand, die NEW zwingt ihre Kund*innen auf die private Konkurrenz umzusteigen“, meint Schultz, „Damit präsentiert die NEW nach der rechtswidrigen Beteiligung an dem E-Auto SVEN und dem nie umgesetzten E-Scooter Verleih 'Floater' nun die dritte Pleite im Bereich der E-Mobilität. Während Politik und Verwaltung die Verkehrswende fördern wollen, setzt ihre städtische Tochter diese ein ums andere Mal in den Sand.“
Nach Ansicht der Linken hat die Pause von Wheesy aber noch weitreichendere Folgen, als nur die Kunden im Sinne von Ausleihenden vor den Kopf zu stoßen. Denn das App basierte Verleihsystem versteht sich auch als Netzwerk, 'indem Unternehmen in der Region Elektrofahrzeuge aus ihrer eigenen Flotte für die Mitarbeiter und zusätzlich für die Öffentlichkeit zu bestimmten Zeiten über die Wheesy-Plattform zur Verfügung stellen'[1]. Somit werden offensichtlich auch Unternehmen als Kunden enttäuscht.
„Wieder einmal hat die NEW vollmundig etwas angekündigt, kann nur ein Minimum davon einhalten und versagt in der öffentlichen Kommunikation“, sagt Schultz, „Dies ging so weit, dass uns die NEW die Auskunft zu der Wheesy Pause verweigerte. Dies hatten wir bereits, als wir nach den Kosten für das gescheiterte 'Floater' Projekt fragten. Schlimm ist, dass diese Fehler im Vorstand gemacht werden, der Aufsichtsrat sie deckt, aber die Belegschaft muss trotz bester Leistung den schlechten Ruf ausbaden.“
Fußnoten/Details:
1: https://www.new.de/presse/news-detail/news/new-ermoeglicht-mit-wheesy-elektromobilitaet-fuer-jedermann/