Mit großer Verärgerung hat die Fraktion der Partei DIE LINKE. im Rat der Stadt Mönchengladbach den sog. Schulkompromiss zwischen der Landesregierung und der Union zu Kenntnis genommen. Die neue Sekundarschule soll nun parallel zum bestehenden 3-gliedrigen Schulsystem eingeführt werden. Sie soll nur bis zur 10 Klasse gehen. Das Abitur muss dann an Gymnasien oder Gesamtschulen absolviert werden. In den Jahrgangsstufen 5 und 6 sollen die Kinder gemeinsam lernen. Im Anschluss entscheiden Leistungen und Noten, welchen weiteren Weg die Schüler/innen gehen sollen. Einen besseren Weg zur sozialen Selektion kann es wohl nicht geben. „Wir haben die Gesamtschule immer unterstützt, aber genau diese frühe Differenzierung wurde auch hier sehr kritisch gesehen.“ Ziel muss der mittlere Bildungsabschluss für alle Schüler/innen sein. Kein Kind darf zurückgelassen werden, so der schulpolitische Sprecher der Partei Die Linke Johannes Frommen.
Ärgerlich ist auch, dass die neue Sekundarschule über keine Oberstufe verfügen soll. Dabei haben SPD und Grüne dies im Wahlkampf versprochen.
Dieser sog. Schulkompromiss ist ein großer Rückschritt. Unternehmerverbände, Gewerkschaften und selbst die CDU Bundespartei favorisieren das Zwei-Säulen-Modell, also Gemeinschaftsschule und Gymnasien nebeneinander. Dies wäre ein erster richtiger Schritt zu einen innovativen Bildungsmodell, so Frommen.
Auf kommunaler Ebene würde der sog. Schulkompromiss zu einem Chaos führen. Die Einführung der Sekundarschule soll dem sog. Kompromiss zur Folge nicht verpflichtend sein. Erst eine Bedarfsermittlung bestimmt die Einrichtung von Sekundarschulen. Das Chaos vor Ort ist vorprogrammiert.
Die Fraktion DIE LINKE rät allen Eltern sich nicht auf dieses fehlgeleitete Angebot einzulassen und ihre Kinder an Gesamtschulen anzumelden.