Die Fraktion DIE LINKE. Mönchengladbach stellte am 08. Februar 2012 im Schul- und Bildungsausschuss den Antrag auf Einrichtung der 7. Gesamtschule in Mönchengladbach. Damit wollte die Fraktion dem seit Jahren ungebrochenen Elternwillen für diese Schulform entgegenkommen.
Weil es offensichtlich am politischen Willen fehlt, wurde dieser Antrag mit 18 zu 1 Stimmen abgelehnt.
Jahrelang wurde fast die Hälfte der Anmeldungen für die Gesamtschule abschlägig beschieden. Zwar ist hier die Zahl der Ablehnungen rückläufig – dies ist auf die demografische Entwicklung sowie die Einrichtung der Gesamtschule Stadtmitte im Jahr 2011 zurückzuführen – jedoch ist der Trend für diese Schulform unübersehbar.
Am Freitag, dem 24. Februar 2012 fand das Koordinierungsgespräch zu den Anmeldungen für die sechs Gesamtschulen statt. Demnach gab es 1.145 Anmeldungen, dies entspricht 60% eines Jahrgangs. 391 Kinder werden abgelehnt. Spätestens am 02. März 2012 erfahren die Eltern, ob ihr Kind an einer Gesamtschule angenommen oder aber abgewiesen wird. „Ein unerträglicher Zustand“, so der schulpolitische Sprecher der Linken, Johannes Frommen, „viele Eltern wollen ihrem Kind angesichts von G 8 (Gymnasium in 8 Jahren) diesen Leistungsstress nicht antun. Außerdem wollen sie für ihr Kind ein längeres gemeinsames Lernen. Leistungsvergleiche belegen eindeutig das gute Bildungsniveau gegenüber Haupt- und Realschulen.“
SPD und Grüne sind zwar grundsätzlich für die Einrichtung weiterer Gesamtschulen in Mönchengladbach, jedoch verweisen sie auf die fehlende Infrastruktur und auf die angespannte Haushaltslage der Stadt. Dazu erklärt Johannes Frommen: „Natürlich kostet gute Bildung etwas. Die Kosten sind jedoch vergleichsweise gering zu den Kosten von Nichtbildung.“ Frommen verweist hier auf die unzähligen Sonderprogramme für Schulabgänger ohne Ausbildungsplatz. Außerdem wäre auch die Verwaltung gefragt, so Frommen. „Wenn die Anmeldungen für Gymnasien rückläufig sind, dann kann auch ein Gymnasium in eine Gesamtschule umgewandelt werden.“
Die Fraktion DIE LINKE. Mönchengladbach wird weiterhin für den Elternwillen und damit für die Gesamtschule streiten.
Vor kurzem zur Bildungspolitik in dieser Stadt veröffentlicht:
Kurze Beine - Kurze Wege (Die Linke unterstützt das Anliegen der Elternschaft in Giesenkirchen)