Gemeinsame Presseerklärung von Fraktion Bündnis 90/Die Grünen Mönchengladbach, PiPA-Ratsgruppe Mönchengladbach, Fraktion DIE LINKE Mönchengladbach:
„Unsere weiterführenden Schulen nachhaltig entwickeln“ lautete der gemeinsame Antrag von CDU und SPD im Schulausschuss, in dem beide Fraktionen die Verwaltung auffordern, die Fortschreibung des Schulentwicklungsplans ab dem Schuljahr 2018/19 für die Sekundarstufen I und II vorzunehmen.
Schon auf den ersten Blick zeigt dieser Antrag, dass zwei Partner in einem „7-Punkte-Katalog“ ihre konträren Vorstellungen einer zukünftigen Schullandschaft zu kaschieren versuchen.
Verwundert stellten die schulpolitischen Sprecher der Oppositionsfraktionen Gerd Schaeben (Bündnis 90/Die Grünen), Johannes Frommen (Die Linke) und Christian Ibels (Die Piraten-Partei) fest, dass der Antrag eine Auflistung von Selbstverständlichkeiten sei und an keiner Stelle konkrete Vorgaben für die Schulverwaltung zum Dreigliedrigen Schulsystem oder zum Umgang mit der sich in Auflösung befindlichen Schulform „Hauptschule“ enthalte. Unkonkret bleiben CDU und SPD auch bei der Gründung weiterer Gesamtschulen und der Schaffung von Gesamtschuldependancen zur Reduzierung der jährlichen rund 300 – 500 Abweisungen dieser integrierten Schulform. Ebenso wenig Konkretes gibt es seitens der „GroKo“ zur gleichmäßigen Lastenverteilung der Inklusion auf alle Schulen.
Gerd Schaeben (Bündnis 90/Die Grünen) erinnerte die Vertreter der „GroKo“ an den Elternwillen im Land und in Mönchengladbach, der die deutliche Erhöhung von Gesamtschulplätzen fordere und die Hauptschule als eine Schulform in Auflösung sehe. „Seien Sie mutig und schaffen Sie für Mönchengladbach ein Zweisäulenmodell aus Gymnasium und Gesamtschule!“, forderte Schaeben.
Unisono kritisierten der Grünen-Politiker sowie Johannes Frommen (Die Linke) und Christian Ibels (Die Piraten-Partei) die Abweisung von 323 Schülerinnen an den Gesamtschulen für das Schuljahr 2016/17 und die mangelnde Bereitschaft der Mehrheitsfraktionen, endlich zu handeln. Johannes Frommen: „Wer vor Ort als Mitglied der stärksten Fraktionen jetzt nicht handelt, macht sich unglaubwürdig und ignoriert den Elternwillen.“ Christian Ibels weiter: „Wer vom Elternwillen spricht und mit diesem argumentiert, sollte diesem Willen auch in seinen Anträgen gerecht werden.“
Unterstützung erhielten die drei Oppositionsfraktionen vom Schulformsprecher der Hauptschulen, Ansgar Strerath (Leiter KHS Stadtmitte). Mit klaren Äußerungen zu den Problemen und zur oft hoffnungslosen Situation der Hauptschulen trotz engagierter Hauptschulkollegien forderte Strerath im Namen der Mönchengladbacher Hauptschulen die Vertreter von CDU und SPD auf, ihren Antrag zurückzuziehen.
Ansgar Strerath: „ Ich darf Sie als Mitglied des Schulausschusses auffordern, sich dem Willen der Eltern nicht mehr zu verschließen. Ich wünsche Ihnen Mut zur Gründung von Gesamtschulen, die in den Oberstufen kooperieren. Ich wünsche Ihnen Mut zur Schließung von Gymnasien. Verzichten Sie auf Sekundarschulen, die sofort die Rolle der Restschulen in dieser Stadt einnehmen würden. Außerdem werden in Tönisvorst, in Neuß, in Jüchen, um nur einige Städte zu nennen, die dortigen Sekundarschulen in Gesamtschulen umgewandelt. Dann werden Sie in dieser Stadt für die Zukunft der Bildung gut gerüstet sein.“