Prioritäten sollen von den Schulen erarbeitet werden
Im Rahmen der Haushaltsberatungen der Stadt Mönchengladbach möchte die Fraktion DIE LINKE im Rat der Stadt die Fördermittel von 9.163.359 Euro, die sich von 2017 bis 2020 erstrecken, nicht für Maßnahmen verwenden, die bereits im städtischen Haushalt vorgesehen sind. DIE LINKE besteht darauf, dass die Gelder für Zusätzliche Projekte im Bildungsbereich verwendet werden, nur dann kann der Name 'Förderung' guten Gewissens verwendet werden. Weiter ist es der Linksfraktion wichtig, die Schulen aufzufordern ihre eigenen Bedarfslisten zu erstellen, dies auch mit der Beteiligung der SchülerInnen.
Dies geht aus dem Antrag der Fraktion DIE LINKE hervor, welcher am 17.11.2016 im Schul- und Bildungsausschuss gestellt wird. Danach könnten die Schulen selber Vorschlagen welche Investitionen in den Bereichen Pädagogik, Inklusion, Sanierung und ggf. Baumaßnahmen an ihrer eigenen Schule dringend nötig sind.
Um die SchülerInnen auf die in der Gesellschaft immer weiter fortschreitende Digitalisierung vorzubereiten und sie mit der nötigen Medienkompetenz auszustatten, beinhaltet der zweite Aspekt des Antrages ein Programm zur Förderung des digitalen Unterrichts. Neben der obligatorischen Ausstattung der Schulen mit den nötigen PC Arbeitsplätzen, Beamer, Tabletts und Notbooks ist auch die Anschaffung weiterer digitaler Unterrichtsmedien wie Dokumtenkameras vorgesehen. Weiter sollen innovative neue Formen wie der Einsatz von Mini-Computern überdacht werden, die gerade in Grundschulen einen ersten spielerischen Kontakt zum Computer ermöglichen und in allen Unterrichtsfächern Verwendung finden können.
Der schulpolitische Sprecher der Fraktion DIE LINKE, Johannes Frommen, erklärte zu diesen ersten zwei Aspekten des Antrags: „Die Schulen vor Ort haben die besten Experten, sie sind nahe am Geschehen und wissen am besten, was repariert werden muss. Außerdem sind die Pädagogen vor Ort in der Lage, neue digitale Lernformen zu entwickeln.“
Trotzdem ist sich die Linksfraktion bewusst, dass die Fortbildung im Bereich der neuen Medien für die Lehrkräfte ein stetiger Prozess ist und regt deswegen an zu prüfen, ob nicht die Hardware in einem Paket mit Grundlagenseminaren und exemplarischen Unterrichtseinheiten erworben werden kann.
Der dritte Aspekt beinhaltet letztlich die Schaffung weiterer Gesamtschulplätze. Jedes Jahr werden in der Stadt zwischen 300 und 500 SchülerInnen an den Gesamtschulen aus Platzmangel abgewiesen. Durch den derzeitigen Zuzug von Flüchtlingen ist nicht zu erwarten - wie bisher immer Argumentiert wurde - dass der demographische Wandel die gesamt Schülerzahl senkt und somit auch die Anmeldungen an Gesamtschulen. Viel mehr ist der Wille der Eltern ihre Kinder auf eine Gesamtschule zu schicken ungebrochen hoch. Nach Ansicht der Linksfraktion muss die einmalige Chance des Förderprogramms genutzt werden nun endlich dem Elternwillen nach mehr Gesamtschulplätzen nachzukommen.
Abschließend erklärt der Fraktionsvorsitzende Torben Schultz: „Bisher erleben wir in den laufenden Beratungen mit den Geldern für 'Gute Schule' einen Verschiebebahnhof. Durch das Förderprogramm werden also Gelder frei, die dann in Straßenbau und andere Bereiche gehen. Das mag rechtlich legitim sein, moralisch ist das ein Betrug an der Zukunft der Kinder. Und dieser Betrug wird mit mangelnden Planungs-Kapazitäten der Stadt und zu wenig Ressourcen der Wirtschaft begründet. Das ist eine Farce, denn Herr Bonin hat über MG+ gerade weitere Stellen bekommen und dass die Unternehmen Aufträge liegen lassen glaubt nun wirklich niemand. Viel mehr werden sie Personal einstellen und so wird 'Gute Schule' auch zu einem Konjunktur Programm.“
Den Haushaltsantrag "Gute Schule" gibt es hier als PDF.