Die Linksfraktion Mönchengladbach fordert in einem Antrag für den Schulausschuss und für den Rat die Verwaltung auf detailliert dazulegen wie sie zu ihrer Bewertung der ausreichend belüftbaren Klassenzimmer kam. Dabei weist DIE LINKE darauf hin, dass wegen Minusgraden oder Lärmbelästigung von außen das Lüften über das Öffnen der Fenster nicht immer möglich ist, ohne den Unterricht massiv zu behindern. In der Konsequenz heißt das für den Fraktionsvorsitzenden Torben Schultz, dass die Stadt weitere Klassenräume mit fest installierten Belüftungsanlagen oder mobilen Luftfiltern ausrüsten muss. Rückendeckung erhofft sich DIE LINKE von der SPD, deren Fraktionsvorsitzender im Landtag, Thomas Kutschaty, am Montag in die gleiche Kerbe stieß.
Herr Kutschaty sprach davon, dass bei den Fünf- bis 14-Jährigen in NRW die absolute Warnstufe erreicht sei, warnte vor Long-Covid und forderte neben einer Überarbeitung der Quarantäne Regelung auch mehr Luftfilter an Schulen. Zu diesem Zweck wolle er eine Sondersitzung des Landtags beantragen[1]. Andreas Bartsch vom Lehrerverband spricht bezüglich der Luftfilter von einem katastrophalen Ablauf der noch immer keine Sicherheit über Förderkriterien gibt[2]. „In der Vitusstadt gehören die Sozialdemokraten zur Ratsmehrheit, wir erwarten, dass sie erkennen wo sie die Forderungen ihrer Landtagsfraktion kommunal umsetzen können. Es wäre falsch in so einer wichtigen Gesundheitsfrage den Ausgang des Zuständigkeitsgerangel zwischen Kommune, Land und Bund abzuwarten“, meint Schultz.
Ratsfrau Jutta Zabci weist ergänzend darauf hin, dass schon zu viel Zeit vergangen sei und längst hätte gehandelt werden müssen: „Schon im Sommer 2020 waren Luftfilter ein Thema. Im Winter waren dann Kinder und Jugendlichen mit Schal und Daunenjacke im Klassenzimmer der traurige Beweis, dass das Fenster aufreißen alleine keine Lösung ist. Im Januar haben wir dann bei den Haushaltsberatungen den Antrag gestellt die Kosten für den pandemiegerechten Umbau öffentlicher Gebäude zu ermitteln. Darin hatten wir nicht nur die Belüftungsanlagen angesprochen, sondern auch UV-C Leuchtmittel zur Viren und Keimreduzierung[3]. Wer erklärt es den Schüler*innen, dass die Verantwortlichen wider besseren Wissens ihnen nun seit weit über einem Jahr den nötigen Gesundheitsschutz verweigern?“
Der aktuelle Antrag der Linksfraktion[4] greift auch erneut eine Bürgeranfrage nach Informationsfreiheitsgesetz auf[5], die der Stadt vorliegt und eine transparente Darstellung aller Bewertungskriterien fordert.
Fußnote(n)/Quelle(n):
1: Aus dem WDR Bericht „30.000 Kinder und Jugendliche sind in Quarantäne“:
[...]Weitere SPD-Forderungen, um den Anstieg der Infektionszahlen in NRW in den Griff zu bekommen: Mehr Luftfilter an Schulen, mehr Kinderkrankentage für Eltern, schärfere Kontrollen der 3G-Regeln, eine 2G-Regelung wie in Hamburg sowie eine Wiedereinführung der Kontaktnachverfolgung in NRW.[...]
2: Aus dem RP Artikel „Lehrer: Quarantäne für Schüler kürzen“:
„Bei den Luftfiltern muss man festhalten, dass es katastrophal gelaufen ist. Die Kommunen wissen bei dem neuen Bundesprogramm immer noch nicht, welche Modalitäten sie erfüllen müssen, damit sie eine Förderung bekommen“ (Verbandspräsident Andreas Bartsch)
3: Haushaltsantrag der Linksfraktion 1/2021
4: http://www.linksfraktion-mg.de/images/stories/docs/20210830_antrag_lueftung_schulen.pdf
5: https://fragdenstaat.de/anfrage/schulstart-ohne-luftfilterluftungsanlagen-1/