Bei der kommenden Sitzung des Freizeit-, Sport-, und Bäderausschusses am 14.06.2011 steht erneut die Umsetzung der HSK Maßnahme 2010-0069 „Reduzierung der Öffnungszeiten des Vitusbades“ auf der Tagesordnung. Zuletzt wurde diese Vorlage vertagt und es sollte mit allen vertretenen Parteien, der Verwaltung und dem Arbeitskreis Wassersport alternativen erarbeitet werden. DIE LINKE. kritisiert, dass dieses Treffen nicht stattgefunden hat und der Punkt nahezu unverändert wieder eingebracht wird. „Besonders ärgerlich ist es, dass es scheinbar keinerlei Rücksprachen mit den betroffenen Vereinen gab“, sagt Torben Schultz, sachkundiger Bürger im Ausschuss, „statt dessen gab es ein Schreiben von Herrn Fischer, welches nur an die Grünen, die SPD, die FDP und die CDU ging. Das klingt für mich nach Hinterzimmerpolitik in großer Runde.“
DIE LINKE wird, wie bereits auf der letzten Sitzung, jegliche Reduzierung der Öffnungszeiten ablehnen. „Es handelt sich um einen Abbau des Bürgerservices und um einen indirekten Stellenabbau“, so Schultz. „Aber wir wissen auch, dass wir damit nicht durchkommen werden und sind deswegen sehr daran interessiert, wenigstens eine ausgewogenere Verteilung zwischen den Bädern zu erreichen und den Vereinen sinnvolle Zeiten und Rahmenbedingungen zu schaffen.“
Das Pahlkebad wird nach Wiedereröffnung als Warmbad mit 30 Grad betrieben. Jedoch wird das Pahlkebad aufgrund der neuen Öffnungszeiten mehrheitlich für das Schul- und Vereinsschwimmen zur Verfügung stehen. „Übertrieben dargestellt wird damit das leistungsorientierte Schwimmen in die Sauna abgedrängt. Für ältere Menschen, die es gerne mal wärmer mögen und die auch mal früher aufstehen, steht im Pahlkebad keine einzige Frühschwimmerzeit zur Verfügung“, erklärt Schultz. „Zwar haben die Vereine mir signalisiert, dass sie sich damit abfinden können, nur warum nicht versuchen optimale Bedingungen zu schaffen? Wieso nicht Pahlkebad und Vitusbad alternierend für das Früh- und Spätschwimmen öffnen? Das würde nicht mehr kosten, wäre ein minimaler organisatorischer Mehraufwand, würde aber den Bürgerinnen und Bürgern in allen Stadtteilen kürzere Wege ermöglichen. Wenn dadurch das Auto der Früh- und Spätschwimmer mal stehen bleibt, dann haben wir auch noch etwas für die Umwelt getan.“
Fraglich ist für DIE LINKE auch, ob sich durch die Reduzierung der Öffnungszeit im Vitusbad am Abend von 22:00 Uhr auf 21:00 Uhr wirklich Kosten einsparen lassen. Das Vitusbad hat für die Vereine keinen separaten Eingang, diesen wurde aber weiterhin Trainingszeiten bis 22:00 Uhr zugesagt. „Um wirklich Kosten zu sparen, muss für die Vereine eine Möglichkeit geschaffen werden, die Halle selber abzuschließen“, merkt Schultz an, „sonst werden die geplanten Einsparungen gar nicht erreicht.“Für DIE LINKE steht fest: Hätte, wie abgesprochen, ein Treffen mit den Betroffenen und den Parteien stattgefunden, dann hätte ein ausgewogenes Ergebnis erzielt werden können. Jetzt wird dem Ausschuss ein handwerklich schlecht gefertigter Plan vorgelegt, der schon auf der letzten Sitzung keine Zustimmung fand.
DIE LINKE wird versuchen über den Nachtragshaushalt die Mittel bereitzustellen, so dass keine Reduzierung der Öffnungszeiten notwendig wird. Scheitert dies, werden verschiedene Änderungsanträge zur jetzigen Beratungsvorlage eingebracht um wenigstens konstruktiv eine minimale Verbesserung für alle Bürgerinnen und Bürger zu erreichen.