Mit großem Unbehagen nimmt die Fraktion DIE LINKE. Mönchengladbach die Haltung der Feuerwehr und der Stadtverwaltung Mönchengladbach zu den im nächsten Jahr anstehenden Castor-Transporten von Jülich nach Ahaus auf. Die Diskussion um eine Beschlussvorlage aus dem Bereich des Katastrophenschutzes im Umweltausschuss vom 07.12.2011 bringt Besorgniserregendes zu Tage.
Dabei fing alles sehr harmlos an. Es ging um die Umsetzung des Konzeptes Messzug NRW und damit um die Anschaffung spezieller Fahrzeuge der Feuerwehr, die zum Katastrophenschutz eingesetzt werden und auch diverse Schadstoffmessungen vornehmen können. Für diesen Bereich gibt es bei der Feuerwehr auch speziell ausgebildete Fachleute. Eine gute Maßnahme, der auch zugestimmt wurde. Auf Nachfrage von Sabine Cremer, Mitglied im Umweltausschuss für DIE LINKE. Mönchengladbach, ob denn dieses Messfahrzeug auch radioaktive Strahlung messen könne, da ja im nächsten Jahr Castor-Transporte, vermutlich über die A61, anstünden, gab es ein definitives JA. Bis dahin konnte man noch zufrieden sein.
Jedoch auf die weitere Frage von Sabine Cremer, ob die speziell ausgebildeten Feuerwehrleute auf einen Unfall eines solchen Transporters mit Strahlenaustritt auch angemessen reagieren können, kam erst eine Antwort vom Leitenden Stadtbranddirektor Jörg Lampe, als ein Ratsherr der Grünen dies ebenfalls wissen wollte. Die Antwort lautete: „Um die Castoren kümmere ich mich erst, wenn sie auf mich zurollen.“ Damit nicht genug, warf Ordnungsdezernent Peter Holzenleuchter an dieser Stelle ein, dass man sich doch hier gerade im Themenbereich des Katastrophenschutzes befände und doch auch bei diesem Thema bleiben solle. Außerdem solle man doch davon ausgehen, dass bei den anstehenden Castor-Transporten schon nichts passieren würde.
„Das hat mir glatt den Atem verschlagen!“ kommentiert Sabine Cremer die Situation „Wenn ein solcher Unfall keine Katastrophe darstellt, was denn dann? Und wenn die Feuerwehr sich erst mit der Sachlage beschäftigen will, wenn die Castoren schon rollen, wie will sie die Bevölkerung von Mönchengladbach im Falle eines solchen Unfalls schützen? Die Vogel Strauß-Taktik kann doch wohl hier nicht sinnvoll sein.“
Die Fraktion DIE LINKE. Mönchengladbach bringt diese Thematik schon seit zwei Jahren immer wieder in unterschiedlicher Art und Weise in Rat und Umweltausschuss ein. Es kann also niemand behaupten, nicht früh genug darauf aufmerksam gemacht worden zu sein. Die diesbezüglichen Reaktionen der Verantwortlichen bei Feuerwehr und Stadtverwaltung im gerade vergangenen Umweltausschuss können aber nur als höchst bedenklich, wenn nicht sogar fahrlässig eingestuft werden. Das allein schon ist eine Katastrophe.