Im Frühjahr dieses Jahres ereignete sich ein LKW-Unfall auf der A61 im Bereich zwischen Wickrath und Rheydt, bei der größere Mengen Diesels über die Autobahnkanalisation in die Niers gerieten. In Folge hatten viele Wasservögel mit von Diesel verschmutztem Gefieder zu kämpfen und einige überlebten trotz umgehender Hilfe vieler Tierschützer*innen diesen Kampf nicht. Die örtlichen Medien hatten mehrfach ausführlich darüber berichtet (1). Diesen war dann im Verlauf auch zu entnehmen, dass eine gesetzlich vorgeschriebene technische Schutzvorrichtung mit dem sperrigen Namen Leichtflüssigkeitsabscheider, die ein Einfließen des Diesels über die Autobahnkanalisation in die Niers verhindert hätte, offenbar dort fehlte (2). Dies nahm die Fraktion DIE LINKE. MG zum Anlass, eine Anfrage dazu an die Bezirksregierung Düsseldorf zu stellen, da die Autobahnen nicht in die Zuständigkeit der Stadt fallen. Es wurde im Kern vor allem danach gefragt, wann dieser offensichtliche Mangel behoben wird. Überraschenderweise erhielten wir die Antwort, dass man keine Antwort geben würde und die Fraktion sich an die Stadt wenden solle. Dies wurde dann auch umgehend getan und mittlerweile auch schon mehrfach nachgefragt, jedoch bisher ohne jeglichen Erfolg.
„Wir warten jetzt schon ein gutes halbes Jahr auf eine Antwort auf unsere Anfrage“, so Sabine Cremer, umweltpolitische Sprecherin der Fraktion. „Es war schon nicht nachvollziehbar, von der Bezirksregierung an die Stadt verwiesen zu werden, aber auch dort trotz mehrfachen Nachfragens überhaupt keine Antwort zu bekommen, lässt doch sehr viel Raum für Spekulationen, denn so ein Verhalten ist absolut unüblich.“
Die Fraktion DIE LINKE. MG fragt sich, was denn hier hinterm Berg gehalten werden soll? Steckt dahinter vielleicht ein komplexerer Zusammenhang, als nur das simple Fehlen einer technischen Schutzvorrichtung? Außerdem, was muss noch passieren, damit ein offensichtlicher technischer Mangel behoben wird? Diesmal waren es einige Wasservögel, die aufgrund von Diesel im Gefieder ihr Leben lassen mussten. Sind es vielleicht beim nächsten Mal Menschen, die gefährdet sind, weil ein Transporter mit flüssigem Gefahrengut an der Stelle verunglückt und weit Schlimmeres in die Niers fließt, als Diesel?
Viele Fragen, keine Antworten – die Fraktion DIE LINKE. MG hat kein Verständnis für solch ein Verhalten seitens der Behörden.
(1) https://rp-online.de/nrw/staedte/moenchengladbach/moenchengladbach-nach-lkw-unfall-lief-kraftstoff-in-die-niers_aid-38444221
https://rp-online.de/nrw/staedte/moenchengladbach/moenchengladbach-feuerwehr-holt-weiter-ausgelaufenen-diesel-aus-der-niers_aid-38473421
https://rp-online.de/nrw/staedte/moenchengladbach/moenchengladbach-tote-und-veroelte-voegel-nach-dieselunfall-in-der-niers_aid-38497525
https://rp-online.de/nrw/staedte/moenchengladbach/moenchengladbach-weitere-veroelte-wasservoegel-auf-der-niers-entdeckt_aid-38521563
https://rp-online.de/nrw/staedte/moenchengladbach/moenchengladbach-stadt-macht-strassennrw-fuer-diesel-in-der-niers-verantwortlich_aid-38551019
(2) https://rp-online.de/nrw/staedte/moenchengladbach/fluss-in-moenchengladbach-mikroplastik-und-medikamente-in-der-niers_aid-38728295