17. Juli 2019   Aktuelles - Allgemeines
Erste Konsequenz aus #SVENgate gefordert

Opposition wendet sich mit einem offenen Brief an den Aufsichtsratsvorsitzenden Hans Peter Schlegelmilch und fordert eine umgehende Neubesetzung der vakanten zweiten Vorstandsposition der NEW AG

Im Juni 2018 beschloss der Aufsichtsrat der NEW AG die Beteiligung an der share2drive GmbH. Der Beschluss wurde Ende Juli 2018 umgesetzt, ohne zuvor die nötige Zustimmung des Rates einzuholen und die Bezirksregierung zu beteiligen. Im weiteren wurde dann noch festgestellt, dass ein solches Investment nicht die nötigen, rechtlichen Voraussetzungen erfüllt. Nun muss diese dreifach rechtswidrige Beteiligung rückabgewickelt werden. Die Folgen davon sind noch nicht bekannt und auch der Sachverhalt ist noch nicht in gänze aufgeklärt. Doch um solche Vorgänge zukünftig auszuschließen fordern FDP, Grüne und LINKE gemeinsam das Vier-Augen Prinzip wieder einzuführen, dafür müsste die seit 14 Monaten unbesetzte Stelle im NEW Vorstand besetzt werden.

Den offenen Brief gibt es hier als PDF. Mehr zum Hintergrund:

Am 29.06.2019 erfuhren die Fraktionen von FDP, Grünen und Linken durch einen Medienbericht, dass die Bezirksregierung die Beteiligung der NEW an der share2drive GmbH beanstandet und beabsichtigt, eine Rückabwicklung der Beteiligung zu verfügen.

Die Bezirksregierung beanstandet im Einzelnen:

  1. Die Beteiligung wurde umgesetzt, ohne dass die vorherige Entscheidung der Räte bzw. des Kreistags gem. § 108 Abs. 6 a) der Gemeindeordnung für das Land Nordrhein-Westfalen  (GO NRW) vorlag.
  2. Die Beteiligung wurde umgesetzt, ohne dass die Anzeige nach gem. § 115 Abs. 2 i.V.m. Abs. 1 b) GO NRW bei der Bezirksregierung vorlag.
  3. Die Beteiligung erfüllt nicht die materiellen Voraussetzungen nach §§ 107 ff. GO NRW.

Die mittelbare Beteiligung der Städte Mönchengladbach, Viersen und der beteiligten Kommunen der Kreiswerke Heinsberg an der share2drive verstößt somit gegen geltendes Recht.

Laut Medien war bei der entsprechenden Beschlussfassung des Aufsichtsrats der NEW AG am 07.06.2018 der Passus, der den Beschluss unter den Vorbehalt der Zustimmung der Räte und der Bestätigung der Bezirksregierung stellt, auf Vorschlag eines Aufsichtsratsmitglieds aus der Beschlussvorlage gestrichen worden. Die Vertreter der kommunalen Gesellschafter (neben Oberbürgermeister Reiners sind das die Viersener Bürgermeisterin und der Heinsberger Landrat) hatten der Beschlussvorlage daraufhin nicht zugestimmt. Die Beschlussvorlage fand dennoch eine Mehrheit.

Ohne Beteiligung der Räte und Bestätigung der Bezirksregierung wurde die Beteiligung bei einem Notartermin am 30.07.2018 umgesetzt.

In der Diskussion des Sachverhalts kurz nach Bekanntwerden am 03.07.2019 - also beinahe ein Jahr später - im Rat der Stadt Mönchengladbach wurde deutlich, dass Stadtverwaltung und NEW bereits seit dem 06.11.2018 von der Absicht der Bezirksregierung, die Rückabwicklung zu verfügen, wussten. Die gesamte Diskussion kann auf Rats-TV unter stadtmg.de/ratstv angesehen werden.

Als erste Konsequenz der Erkenntnisse aus der Ratssitzung fordern wir als Fraktionsvorsitzende der Opposition eine umgehende Neubesetzung der vakanten zweiten Vorstandsposition der NEW AG und haben uns damit gestern in einem offenen Brief an den Aufsichtsratsvorsitzenden Hans Peter Schlegelmilch (CDU) gewandt.

 


Lesen sie auch "NEW & SVEN: Rechtswidriges Investment aufklären – vollumfänglich!" und die nachfolgende Pressemitteilung "Grüne, Linke und FDP fordern weitere Einsicht in die Akten zur widerrechtlichen Beteiligung der NEW an der Share2Drive GmbH".

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