Stellungnahme der Fraktion DIE LINKE. im Rat der Stadt zur Gesamtschulsituation:
Partei und Fraktion fordern in Mönchengladbach seit Jahren den bedarfsgerechten und flächendeckenden Ausbau an Gesamtschulplätzen. Diesbezüglich hat die Fraktion DIE LINKE im Rat der Stadt Mönchengladbach regelmäßig die Schaffung der siebten Gesamtschule gefordert. Bei den Beratungen des Haushaltes 2018 legte die Fraktion im November 2017 einen ganzen Maßnahmenkatalog zwecks Umwandlung bestehender Schulen in Gesamtschulen vor[1]. Im laufenden Jahr erreichten die Linksfraktion von mehreren Akteuren Einlassungen, dass die weiterführenden Schulen im Stadtteil Wickrath bereit wären, in eine Gesamtschule umgewandelt zu werden. Deswegen wurde für den Doppelhaushalt 2019/20 ein konkreter Antrag eingereicht, der noch eine weitreichende Einbeziehung aller Beteiligten vorsieht. Dieser Antrag wurde auch im Schulausschuss zur Abstimmung gestellt[2]. Die Fraktion DIE LINKE, vertreten durch den schulpolitischen Sprecher und Mitglied im Schulausschuss Johannes Frommen, hat stets angemerkt, die Erhöhung der Zügigkeit mit teilweise Dependancen wäre die allerschlechteste Lösung, um die Zahl der Gesamtschulplätze zu erhöhen. Nach Ansicht der Linken muss ein erfolgreiches Gesamtschul-Konzept beachten, dass Schulen nicht zu riesigen Lernfabriken verkommen. Weiter solle eine ausgeglichene Besetzung von Schüler*innen mit Haupt-, Real- und Gymnasial-Empfehlung angestrebt werden.
Angesichts dieser grundlegenden Position der Fraktion DIE LINKE. verwundert ein Pressebericht der Rheinischen Post vom 29.11.2018. Johannes Frommen wurde hier völlig falsch zitiert, es war zu lesen:
„Den Einwand von SPD-Ratsherr Reinhold Schiffers und des Linken-Politikers Johannes Frommen, man solle wegen der immensen Kosten, die der Neubau einer neuen Gesamtschule mit sich bringen werde, die vorhandenen Gesamtschulen mehrzügig fahren, wies Schaeben zurück.“
In seinem Wortbeitrag plädierte Frommen für die Schaffung weiterer Gesamtschulen durch Umwandlungen bestehender Schulen der Sekundarstufe 1. Im Weiteren erteilte er der Erhöhung der Zügigkeit eine klare Absage. Dass eine neue Gesamtschule auf der grünen Wiese unrealistisch ist, dokumentierte er anhand der Kosten neu gebauter Gymnasien in NRW. Die Kosten betrugen 35 – 50 Millionen. Frommen machte in der besagten Sitzung des Schulausschusses ebenso deutlich, dass die Schaffung einer siebten oder achten Gesamtschule nicht ausreichen werde, um dem Bedarf an Gesamtschulplätzen entgegenzukommen.
Frommen, selbst ehemaliger Hauptschüler mit Berufsausbildung und Universitätsabschluss, plädiert mittelfristig für die Schaffung eines Zwei-Säulen-Modells von Gesamtschule und Gymnasium.
Torben Schultz merkt an: „Schule scheint der Groko nichts wert zu sein, speist sich doch der Schuletat für die Jahre 2019/20 im Wesentlichen aus dem Projekt „Gute Schule“, den Landeszuweisungen der Schulpauschale und den Zuweisungen nach Kommunalinvestitionsförderungsgesetz in NRW. Zur letzteren Finanzierungsquelle wird nur ein Eigenanteil von 10 % erbeten. Somit ist der Eigenanteil verschwindend gering.“
Abschließend betonen Frommen und Schultz: „Fraktion und Partei DIE LINKE. setzen auch auf die Elternschaft. Nur ein verstärktes Eintreten der Bürgerschaft für mehr Gesamtschulen kann einen schulpolitischen Wandel bewirken.“
Quellen:
1: http://www.linksfraktion-mg.de/home/ausschuesse/schulausschuss/618-sep
2: http://www.linksfraktion-mg.de/images/stories/hh2019_2020/181125_Gesamtschule.pdf